Hochfilzen. Biathlon-Königin Magdalena Neuner kann ihren verspäteten Start in den Olympiawinter kaum noch erwarten. "Mir geht es gut, ich freue mich, dass es endlich losgeht. Ich werde mich richtig reinhauen", sagt die sechsmalige Weltmeisterin mit einem strahlenden Lächeln. Es hat frisch geschneit in Hochfilzen, was Neuners gute Stimmung vor ihrem ersten Saisonrennen heute (7,5-km-Sprint/11.15 Uhr/ARD live) noch ein Stück weiter anhebt.

Dabei war ihre Vorbereitung auf den zweiten Saison-Weltcup in Österreich alles andere als planmäßig verlaufen. Nach einem Virusinfekt konnte Neuner erst am Donnerstag vergangener Woche wieder mit dem Lauftraining anfangen und erlebte den Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund ungewollt als TV-Zuschauerin. Zudem fehlte ihr das wichtigste Trainingsgerät: "Schießen konnte ich nicht, weil mein Gewehr direkt vom Trainingslager in Muonio nach Östersund verladen worden war. Aber manchmal ist es ja gar nicht schlecht, wenn man mal ein bisschen Pause macht."

Zumal ihre latenten Probleme mit dem Schießen stets eher etwas mit dem Kopf zu tun hatten, weshalb die 22-Jährige in der Vorbereitung mit einem Mentaltrainer gearbeitet hat. "Es ist schon eine krasse Situation, wenn du vor 20 000 Zuschauern einfach so die Scheiben wegschießen musst. Manchmal hatte ich am Start Angst, dass ich mich im Ziel rechtfertigen muss", sagt die Wallgauerin. "Jetzt mache ich einfach meine Schüsse. Das ist großer Schritt nach vorn."

Am Dienstagabend war "Gold-Lena" in Hochfilzen angekommen und von der deutschen Mannschaft herzlich begrüßt worden. Auch wenn Bundestrainer Uwe Müssiggang vor zu hohen Erwartungen an seine Vorzeigefrau warnt, will sie unter die Top Ten laufen. Schließlich ist das Ziel trotz des verspäteten Saisonstarts gleich geblieben: "Ich bin sechsmal Weltmeisterin, da ist Gold bei Olympia natürlich mein Ziel."