Beim FC Bayern ist er an den hohen Erwartungen gescheitert und vorzeitig entlassen worden. Eine Rückkehr schließt er aus.

Hamburg. Nach seinem Scheitern beim FC Bayern München schließt Jürgen Klinsmann eine Rückkehr als Fußball-Trainer in Deutschland aus. „Deckel drauf, erledigt. Für uns ist relativ klar, dass wir uns auf ein neues Abenteuer Bundesliga nicht einlassen werden“, sagte der 45 Jahre alte frühere Nationalspieler der „Bild“- Zeitung in einem Interview. Klinsmann stellte klar: „Nein, ich werde hier kein Trainer-Engagement mehr in Angriff nehmen.“ Seine Anstellung beim deutschen Rekordmeister in München am 27. April war wegen der geplatzten Titelträume in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League nach gut neun Monaten vorzeitig beendet worden. Während der Weltmeisterschafts-Endrunde im kommenden Jahr (11. Juni bis 11. Juli) in Südafrika wird der ehemalige Bundestrainer für den TV-Sender RTL als Experte arbeiten. Danach ist er für neue Herausforderungen im Ausland frei. „Nach der WM 2010 werde ich möglicherweise irgendwo anders tätig sein“, erklärte Klinsmann.

Für das erste WM-Turnier auf afrikanischem Boden zählt Klinsmann, der Deutschland bei der Heim-WM 2006 auf Rang drei geführt hatte, das seither „gereifte“ DFB-Team zu den Mitfavoriten. „Die jungen Wilden sind mit der WM 2006 richtig durchgestartet. Qualitativ gute Fußballer wie Özil und Trochowski sind dazugekommen. Mit der Mannschaft ist in Südafrika auch der Titel machbar, wenn sie bereit ist, über ihr Limit zu gehen“, glaubt der Schwabe, der selbst als Nationalspieler 1990 Welt- und 1996 Europameister geworden ist. Gemeinsam mit Borussia Dortmunds Coach Jürgen Klopp wird „Klinsi“ im kommenden Jahr WM-Begegnungen analysieren. „Eine faszinierende Aufgabe, weil ich auf Tuchfühlung zum Fußball bleibe und die WM aus einer anderen Sicht beobachten kann als 2006, als ich mittendrin war“, befand der einstige Stürmerstar. Er freue sich auf diese Arbeit und kann sich vorstellen, dass er sich auch kritisch mit den Partien der Mannschaft seines Nachfolgers Joachim Löw auseinandersetzen wird: „Ich hätte kein Problem, auch über deutsche Spiele zu sprechen.“

Für den Fernsehzuschauer sei es doch interessant, Hintergründe zu beschreiben, was während eines Turniers in einer Mannschaft abläuft. „Das schließt nicht aus, dass man kritisch urteilt – aber immer mit Respekt. Ich werde keinen Spieler nach einer verpassten Chance als Trottel bezeichnen“, kündigte Klinsmann an. Und ergänzte: „Vielleicht kann ich Jogi (Löw) Tipps geben über Gegner, die ich vorher in anderen WM-Spielen gesehen habe.“