Bei den Kurzbahnmeisterschaften in Essen konnte Steffen Deibler Selbstvertrauen für die EM in Istanbul vom 10. bis 13. Dezember tanken.

Essen. Der zweite Anzug passt: Auch ohne die pausierenden Doppelweltmeister Britta Steffen und Paul Biedermann haben die deutschen Schwimmer bei den Kurzbahnmeisterschaften in Essen Selbstvertrauen für die EM in Istanbul vom 10. bis 13. Dezember getankt. Zum Ära-Ende der 2010 verbotenen Hightech-Outfits hielt sich die angekündigte Rekordflut mit einer europäischen Bestzeit und sechs nationalen Bestmarken auch wegen der alten Startblöcke zwar im Rahmen. Am Bosporus sollen gut 30 Athleten dann aber mit mindestens zehn EM-Medaillen das beste Jahr des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) seit 1991 abschließen. "Wir wollen 2010 die erfolgreichste europäische Nation werden, da ist Istanbul ein Meilenstein", sagte Sportdirektor Lutz Buschkow.

Erfolgreichster Schwimmer war mit fünf nationalen Titeln bei fünf Einzel-Starts Steffen Deibler. Der Hamburger gewann die 50, 100 und 200 Meter Freistil sowie die 50 und 100 Meter Schmetterling. "Ich bin ganz schön müde. Teils musste ich extra Einheiten schwimmen, damit ich nicht zu schnell werde. Erst bei der EM wird abgerechnet", erklärte der 22-Jährige, der in Essen aus dem vollen Training heraus schwamm. Bruder Markus verbesserte über 200 Meter Lagen seine Bestmarke auf 1:54,52 Minuten. Bei den Frauen sicherte sicherten sich Daniela Samulski (Essen) und die Hallenserin Theresa Michalak jeweils drei Einzeltitel.

102 deutsche Rekorde stehen nun 2009 zu Buche. In Essen purzelten fünf Bestmarken: Felix Wolf (Potsdam) schwamm über 200 Meter Rücken 1:50,65 Minuten, Daniela Schreiber aus Halle (Saale) löschte über 200 Meter Freistil in 1:55,03 Steffens Zeit. Hendrik Feldwehr (Essen) steigerte sich über 50 Meter Brust auf 26,61 Sekunden. "Oldie" Thomas Rupprath (Würzburg) verbesserte nach Europarekord über 50 Meter Rücken die 100-Meter-Lagen-Marke auf 52,11.

Die Hoffnung des DSV auf einen EM-Start der wegen Formschwäche pausierenden Britta Steffen ist eher vage. Aufmerksam wird die Genesung Biedermanns beobachtet, der mit einem fiebrigen Infekt im heimischen Halle flachliegt.