Die Eishockey-Nationalmannschaft tritt in den nächsten drei Tagen gleich zu drei Partien an - USA, Slowakei und Schweiz heißen die Gegner.

München/Hamburg. Wenn heute Abend vor Beginn des Deutschland-Cups in der Münchner Olympiahalle die Nationalhymne ertönt, wird bei Freezers-Stürmer John Tripp wieder dieses Kribbeln einsetzen - jenes Gefühl, das er nur schwer beschreiben kann und jedes Mal aufs Neue genießt. "Es ist einfach supercool, für sein Land aufzulaufen. Es ist eine Ehre, die nicht vielen Sportlern vergönnt ist. Ich bin stolz, dass ich Teil dieser Mannschaft bin", schwärmt der Flügelstürmer. Er weiß, dass die Partien der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft gegen die USA (heute, 19.15 Uhr), die Slowakei (Sa., 19.45 Uhr, beide DSF live) und die Schweiz (So., 13.30 Uhr) nur der Anfang einer Saison der Superlative sind.

Im Februar 2010 tritt "Team Germany" bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver (Kanada) an, dem Land, in dem Tripp vor 32 Jahren das Licht der Welt erblickte. Drei Monate später steigt die Weltmeisterschaft in Deutschland - ein Traum für jeden Profisportler. "Da will ich unbedingt mitmachen. In Kanada werden viele Freunde und meine Familie dabei sein, und die Heim-WM wird einfach überragend. Zwei solche Großereignisse in einer Saison - das werde ich in meiner Karriere kein zweites Mal erleben", sagt Tripp und lässt in seinen Worten seine unbändige Vorfreude mitschwingen.

Für "Hans", wie ihn seine Mitspieler in der Nationalmannschaft nennen, ist es ohnehin immer etwas ganz Besonderes, mit dem Adler auf der Brust aufzulaufen. Freude, die er zuletzt im Verein eher selten empfunden hat. "Auch wenn es bei den Freezers wieder etwas besser läuft, tut es gut, mal etwas anderes zu sehen, aus dem Alltag herauszukommen. Im Nationalteam herrscht eine andere Atmosphäre. Hier ist nicht so viel Druck wie im Klub, der einem schließlich das Gehalt überweist", sagt Tripp, der als einziger deutscher Freezers-Spieler bei der dreitägigen Generalprobe für Olympia vertreten sein wird. Seine Teamkollegen Richard Mueller (Oberschenkel) und Alexander Barta (Knie) fehlen verletzungsbedingt.

Zu einhundert Prozent ist auch Tripp nicht fit. Seine im Sommer operierten Knie zwicken hin und wieder, nach den Spielen sind zwei dicke Eisbeutel seine stetigen Begleiter. Tripp: "Die Olympischen Spiele und die Heim-WM aufgrund von Verletzungen zu verpassen, das wäre eine Katastrophe. Aber wenn ich Angst hätte, mir wehzutun, könnte ich die nächsten Monate gleich zu Hause bleiben." Deshalb stand trotz der Wehwehchen eine Absage des Deutschland-Cups zu keiner Sekunde zur Debatte. "Ich hasse Pausen. So etwas brauche ich nicht. Ich will immer spielen und Spaß auf dem Eis haben."

Und eben dieses spezielle Gefühl erleben, wenn die deutsche Nationalhymne ertönt.