Der 31-jährige Schlussmann steht in der Schießbude der Liga und muss sich mal wieder Vorwürfe anhören, er sei ein Sicherheitsrisiko.

Hamburg. Als einer der ersten Profis kam Jean-Marc Pelletier gestern Nachmittag nach dem einstündigen Krafttraining aus der Kabine. Der Freezers-Torhüter wirkte gelassen, nicht wie ein Profi, der am vergangenen Sonntag beim 3:8 in Iserlohn zum zweiten Mal in dieser Saison während eines Spiels ausgewechselt wurde und in den ersten zwölf Partien in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) 37 Gegentore kassierte.

Der US-Amerikaner steht deshalb wie schon vor zwei Jahren massiv in der Kritik - viele im Klub sehen den 31 Jahre alten Schlussmann nach einer starken Saison nun wieder als Unsicherheitsfaktor, der in kritischen Situationen zu wenig "big saves", also wichtige Paraden zeigt. Bestes Beispiel war der vergangene Freitag. Die Freezers führten 3:2 in Straubing, als Pelletier mit einem kapitalen Fehler den zwischenzeitlichen Ausgleich verursachte. Daraufhin schmiss ein Teamkollege vor Wut eine Wasserflasche quer über die Bank und forderte Trainer Paul Gardner lautstark auf, den Torhüter zu wechseln.

"Ich gebe jedes Spiel mein Bestes, und wenn einige mich zum Sündenbock machen wollen, sollen sie es tun", sagt der einstige Publikumsliebling, obgleich er zugibt, dass der Vorwurf der mangelnden Konstanz nicht gänzlich aus der Luft gegriffen ist. "Das hat mich die NHL-Karriere gekostet. Ich bin leider immer für ein unglückliches Gegentor gut. Das hat was mit Defiziten im technischen Bereich zu tun. Daran arbeite ich aber jeden Tag."

Trainer Paul Gardner nimmt Pelletier in die Pflicht, zumal Ersatzkeeper Martin Fous (22) aufgrund zu geringer Erfahrung keine ernsthafte Alternative darstellt. Die Torhüterproblematik bei den Freezers hat sich indes in der Eishockeybranche herumgesprochen. Immer wieder bieten Agenten ihre Klienten an. Auf eine Verpflichtung eines neuen ausländischen Torhüters wollen die Freezers vorerst verzichten - auch aus finanziellen Gründen.

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