Zehn hoffnungsvolle Spiele, acht bittere Niederlagen: Trotz des verkorksten Saisonstars halten die Freezers an Trainer Paul Gardner fest.

Hamburg. Zehn Spiele, acht Niederlagen, zum Teil erbärmliche Leistungen und Tabellenschlusslicht: Ein solcher Saisonauftakt würde in so ziemlich jedem Verein eine Trainerdiskussion nach sich ziehen, wenn nicht gar eine Entlassung. Ähnlich verlief es bei den Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in den vergangenen Jahren auch. Die Trainer Dave King, Mike Schmidt und Bill Stewart wurden Opfer der Söldnermentalität vieler Spieler und der Tatsache, dass die Übungsleiter mit Spielern zusammenarbeiten mussten, die der ehemalige Geschäftsführer Boris Capla verpflichtet hatte.

Damit ist jetzt Schluss. Freezers-Eigner Anschutz Entertainment Group (AEG) hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und spricht dem aktuellen Trainer Paul Gardner das Vertrauen aus. "Wir wollen einfach auch mal was anderes probieren. Wir sehen es nicht ein, den Profis ein Alibi zu verschaffen und den Trainer infrage zu stellen. Gardner lebt das vor, was wir von den Spielern einfordern: harte Arbeit, Teamgeist und Identifikation mit dem Klub und der Stadt", sagt Interimsboss Moritz Hillebrand.

Es sind Worte, die Gardner wohlwollend zur Kenntnis nimmt. "Es fühlt sich natürlich gut an. Es ist die schwierigste Aufgabe meiner über 30-jährigen Karriere, aber ich habe noch nie vor einer Herausforderung zurückgeschreckt. Ich weiß, dass ich die Freezers wieder auf den richtigen Weg bringen kann", sagt der Kanadier vor dem bevorstehenden Wochenende mit Spielen beim Tabellenvorletzten Straubing (heute, 19.30 Uhr) und in Iserlohn (So., 18.30 Uhr).

Das sieht auch die Führungsriege so. So viel Vertrauen wie Gardner bekam bisher kein Trainer in der Freezers-Geschichte. "Kontinuität ist ein wesentlicher Faktor im Profisport. Natürlich kann das auch in die Hose gehen, aber Paul hat Kredit verdient. Loyalität ist die Philosophie bei Anschutz. Wir brauchen einen starken Trainer, und von uns bekommt Gardner diese Position", sagt Hillebrand.

Die Führungsspieler befürworten die angekündigte Treue zu Paul Gardner. "Ich hoffe sehr, dass Anschutz diese Philosophie auch wirklich umsetzt", sagt Kapitän Alexander Barta. "Wir schulden dem Trainer einfach die Siege. Seit ich hier bin, wurden drei Trainer verschlissen, und gebracht hat es bekanntlich nichts", erinnert sich Abwehrspieler Paul Manning.

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