Fünf Heimspiele des HSV Hamburg in einem Monat drohen den Verein Zuschauer zu kosten. Am Tag der Deutschen Einheit darf in Mark gezahlt werden.

Hamburg. Wenn am Sonnabend die Handballer des HSV gegen den schwedischen Meister Alingsas HK (17 Uhr, Sporthalle Hamburg, Eurosport live) in die Champions League starten, akzeptiert der Klub an den Kassenhäuschen drei Währungen: Euro, D-Mark und Ost-Mark. Der Clou dabei: Wer am Tag der Deutschen Einheit noch Restbestände der ehemaligen Zahlungsmittel besitzt, kann beim Eintritt kräftig sparen. Die Karten für Erwachsene sind für 13 Geldeinheiten zu haben - egal ob Euro oder Mark.

Der kleine Gag hat einen ernsten Hintergrund. Im Super-Oktober muss der deutsche Vizemeister gleich fünf Mal in Hamburg antreten, drei Mal in der Champions League, zwei Mal in der Bundesliga. "Diese Häufung der Heimspiele wird uns Zuschauer kosten", ahnt HSV-Prokurist Christoph Wendt.

Die bisherige Nachfrage bestätigt die Befürchtungen nur zum Teil. Für das Spiel gegen Alingsas sind 2150 Tickets verkauft, für den Hit gegen Titelverteidiger Ciudad Real (7. Oktober, 18.30 Uhr, Color-Line-Arena) 6000 und für die Begegnung gegen den kroatischen Meister Zagreb (18. Oktober, 17.30 Uhr, Color-Line-Arena) 5150. In der Bundesliga werden aufgrund der 5500 abgesetzten Dauerkarten die Ränge in der Color-Line-Arena voller sein. Gegen Minden (11. Oktober, 17.45 Uhr) sind dadurch insgesamt 7200 Einlassscheine verkauft, gegen Flensburg (24. Oktober, 20.15 Uhr, DSF live) 10 300.

Dass der HSV in der Champions League innerhalb von 16 Tagen dreimal zu Hause antreten muss, ist dem Fernsehen geschuldet. Eurosport überträgt alle Spiele der Königsklasse live. "Da mussten nationale und internationale Termine koordiniert und zudem berücksichtigt werden, wann die Hallen frei sind", sagt Wendt, "jeder Verein war dabei gezwungen, Kompromisse einzugehen."

Sportlich soll es die nicht geben. In den Gruppenspielen der Champions League - vier von sechs Mannschaft kommen weiter - will sich der HSV die beste Ausgangsposition für das Achtel- und Viertelfinale verschaffen. Die vier Gruppensieger treffen in diesen Runden auf schlechter platzierte Klubs und haben im Rückspiel Heimrecht. Schärfster Konkurrent ist Ciudad Real. Gegen die Spanier verloren die Hamburger in den vergangenen zwei Jahren drei von vier (Halbfinal-)Spielen. Den personellen Austausch scheint der Titelverteidiger verkraftet zu haben. Zuletzt gelang Ciudad Real ein Auswärtssieg beim höher eingeschätzten FC Barcelona.

HSV-Sportchef Christian Fitzek warnt aber auch vor dem FC Kopenhagen und Zagreb: "Beide Teams sind für Überraschungen gut."Alingsas und Fyllingen (Norwegen) seien dagegen Außenseiter. Fitzek: "Wenn wir von schweren Verletzungen verschont bleiben, sollten wir in unserer Gruppe Erster oder Zweiter werden."

Im Super-Oktober kann der HSV die Basis für den weiter erfolgreichen Verlauf der Saison legen. Fitzek glaubt daran: "Wir sind inzwischen in der Lage, unsere Kräfte besser einzuteilen und allen unseren Spielern Pausen zu geben. Das wird sich bei den jetzt anstehenden Belastungen auszahlen."

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