Pascal Hens hat die Konsequenzen aus seiner langen Leidensgeschichte gezogen. Der 29 Jahre alte Nationalspieler des HSV (164 Einsätze/488 Tore), Weltmeister 2007, wird nicht an der Europameisterschaft im Januar 2010 in Österreich teilnehmen.

Hamburg. Das erklärte er Bundestrainer Heiner Brand am Mittwochabend nach dem HSV-Sieg in Köln gegen den VfL Gummersbach (34:28).

"So hat es keinen Zweck. Seit zwei Jahren laufe ich meiner Fitness hinterher: nach Olympia in Peking im August 2008 die Operation an meinem gebrochenen Schienbeinkopf, dann die OP in diesem Juli an meiner Ferse, dazu immer diese Schmerzen. Ich muss jetzt zusehen, dass ich schmerzfrei trainieren kann und wieder richtig fit werde. Da wäre es Wahnsinn, die Teilnahme an der EM, bei der fast täglich ein Spiel ansteht, ernsthaft ins Auge zu fassen", sagte Hens. "Selbst wenn ich die nächsten Monate ohne Blessuren überstehe, reicht das noch lange nicht für eine optimale Leistung bei solch einem Turnier."

Ende Juli war Hens ein Fersensporn an der Achillessehne entfernt worden. Seitdem ist er rekonvaleszent. Am Montag fliegt er zur Nachuntersuchung zu seinem Schweizer Operateur Bernhard Segesser nach Basel. Gibt der Professor sein Okay, will Hens beim HSV Ende der nächsten Woche wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Erste Sprungwürfe hat er bereits absolviert. HSV-Trainer Martin Schwalb rechnet mit einem Bundesligaeinsatz seines Rückraum-Asses dennoch nicht vor Ende dieses Monats.

Bundestrainer Brand reagierte mit Verständnis: "Seine Entscheidung ist ganz in meinem Sinne. Nur ein austrainierter Pascal Hens kann unserer Nationalmannschaft weiterhelfen." Das bleibt Hens' großes Ziel: "Wenn ich fit bin, werde ich in der Nationalmannschaft wieder voll angreifen."