Beim ersten Training mit den neuen Kollegen wirkte Igor Vori noch etwas unbeholfen. Die HSV-Handballer hatten zum Saisoneinstand zu einer Partie Golf eingeladen, und Vori (28) sah dabei aus, wie man eben aussieht, wenn man 2,03 Meter groß ist und zum ersten Mal einen Schläger in der Hand hat.

"Es hat trotzdem Spaß gemacht", erzählt der kroatische Kreisläufer. Es muss schon Schlimmeres passieren, damit ihm sein gewinnendes Lächeln abhandenkommt. Und was das Einlochen des Handballs angeht, macht dem Olympiasieger von 2004 auf der Welt kaum jemand etwas vor - was er beim 38:26-Sieg am Sonnabend gegen Melsungen wieder bewiesen hat.

Vori vertraut auf die Kraft seiner 110 Kilogramm - und der zwei Ohrstecker, die ihm Ehefrau Olja zum Hochzeitstag schenkte: "Sie sind meine Glücksbringer." Wie auch die Rückennummer neun, die den Familienvater aus Zagreb über viele Stationen begleitet hat. Spanisch und Italienisch hat er dabei gelernt. Mit Deutsch hapert es noch. Als Dolmetscher hilft Teamkollege Blazenko Lackovic aus, dessen Wohnung Vori übernommen hat. "Aber ich möchte es so schnell wie möglich lernen", sagt Vori. Bis dahin lässt er Tore sprechen.