Die HSV-Neuzugänge Vori und Duvnjak fiebern dem ersten Heimspiel entgegen. Sonnabend trifft das Schwalb-Team auf Melsungen.

Hamburg. Ein Interview auf Deutsch? "Lieber auf Spanisch", sagt Igor Vori auf Spanisch. Der Sprachkurs gehe erst nächste Woche los. Und wir sind hier ja nicht in der Mannschaftskabine. Dort nämlich kennt der neue Kreisläufer des HSV Hamburg keine Sprachbarrieren, wie der sportliche Leiter Christian Fitzek mit Erstaunen festgestellt hat: "Der kann sieben Wörter Deutsch und quatscht, als wäre er schon zwei Jahre dabei."

Das entspricht in etwa dem Eindruck, den man von Vori (28) auf dem Spielfeld bekommt. Wobei die sportlichen Verständigungsmöglichkeiten des Kroaten, der Anfang des Jahres bei der Handball-WM in seiner Heimat zum "wertvollsten Spieler" des Turniers gewählt wurde, ungleich größer sind. "Igor hat unser System verstanden und fühlt sich darin sehr wohl", weiß Kapitän Guillaume Gille.

Für niemanden ist das wichtiger als für Gille selbst. Über Jahre hat er das Zusammenspiel mit seinem jüngeren Bruder Bertrand am Kreis zur Perfektion gebracht. Jetzt ist der französische Olympiasieger langwierig an der Achillessehne verletzt, aber davon redet derzeit eigentlich niemand. Es ist Voris Verdienst. Mit seinen 2,03 Metern eröffnet er Trainer Martin Schwalb zudem neue Variationsmöglichkeiten für die Abwehr.

Überhaupt hat der HSV mit seinen Großeinkäufen in diesem Jahr ziemlich gut gelegen, was man nicht immer behaupten konnte. Voris Landsmann Domagoj Duvnjak, den der HSV ebenfalls aus Zagreb für 1,1 Millionen Euro holte, musste aus dem Stand für die lädierten Pascal Hens und Blazenko Lackovic einspringen. Es gelang ihm glänzend. "Er spielt jugendlich-unbekümmert", sagt Schwalb und legt sich fest: "Duvnjak ist ein Gewinn für die Bundesliga."

Vori findet, dass er leichtes Spiel hat beim HSV. "Die Mannschaft ist intakt, sie nimmt mich bei der Hand." Und wenn es sprachlich einmal haken sollte, übersetzt Lackovic. Dessen alte Wohnung in Schnelsen hat Vori kürzlich übernommen. "Mit Frau und zwei Kindern" wohne er jetzt unter einem Dach, erzählt er lachend. Das eine sei Sohn Petar (zwei Monate), das andere Duvnjak (21). Der zog im Stockwerk darunter ein.

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