Das Team von Dirk Bauermann verlor gegen Lettland mit 62:68, schaffte aber neben Frankreich und Russland den Einzug in die nächste Runde.

Danzig. Nach einer Zitterpartie hat das deutsche Basketball-Nationalteam bei der EM in Polen trotz der zweiten Turnierniederlage die Zwischenrunde erreicht. Einen Tag nach dem Überraschungserfolg gegen Titelverteidiger Russland (76:73) verloren die «jungen Wilden» von Bundestrainer Dirk Bauermann in Danzig zwar nach einer mageren Leistung das Vorrunden-Endspiel gegen Lettland verdientermaßen mit 62:68 (29:37), profitierten jedoch von der Schützenhilfe der Franzosen. Da die Equipe Tricolore zuvor die Russen 69:64 besiegt hatte, konnte sich die Nationalmannschaft die knappe Niederlage leisten.

Am Freitag steht für die ohne NBA-Star Dirk Nowitzki angetretene Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) gegen Vizemeister Griechenland in Bromberg die erste Zwischenrunden-Partie auf dem Programm. Die weiteren Gegner des Vorrunden-Dritten im Kampf um das Viertelfinale sind Mazedonien (Sonntag) und Kroatien (Dienstag). Deutschlands nimmt einen Sieg mit in die Zwischenrunde.

Bester Werfer für die «Bauermänner» im zehnten Vergleich mit den Letten (6 Siege, 4 Niederlagen) waren Demond Greene (16 Punkte) und Jan-Hendrik Jagla (13).

Die 3500 Zuschauer, darunter rund 2000 lautstarke lettische Fans, sahen einen nervösen Beginn beider Mannschaften mit vielen Ballverlusten. Bauermann hatte gegen die robusten Letten einen «harten Straßenkampf» erwartet, und die körperbetonte Spielweise der Osteuropäer bekam in der fünften Minute Rekordnationalspieler Patrick Femerling zu spüren: Der Center zog sich im Gerangel um den Ball eine Platzwunde über der Nase zu und musste vom Parkett. Zunächst ohne den Oldie ging es beim Stand von 13:14 in die erste Viertelpause.

Anschließend erhöhten die Balten das Tempo und zogen schnell auf 19:13 davon. Die deutschen Riesen, bei denen der mit drei Stichen genähte Femerling wieder mitwirkte, konterten mit zwei Drei-Punkte-Würfen von Youngster Elias Harris und Demond Greene. Das DBB-Team hatte allerdings Probleme bei der Verteidigung der gut aufgelegten lettischen Distanzschützen, die für das zwischenzeitliche 25:35 (19.) sorgten. Zudem war die Wurfquote der Deutschen (31 Prozent) zur Pause stark verbesserungswürdig.

In der zweiten Halbzeit setzte sich das recht statische Offensiv-Spiel der stark verjüngten DBB-Auswahl fort. Im Gegensatz zum Russland-Spiel wirkte das Bauermann-Team unkonzentriert, haderte häufig mit den Entscheidungen der Schiedsrichter und leistete sich zu viele Ballverluste. Vor dem Schlussviertel (42:51) hatten die Letten das Spiel scheinbar im Griff.

Im letzten Abschnitt erwischte Deutschland den besseren Start: Spielmacher Steffen Hamann und Greene verkürzten zum 46:51. Doch die Balten erhöhten nochmals die Schlagzahl, sodass das Weiterkommen stets auf der Kippe stand.