HSV-Neuzugang Domagoj Duvnjak ist an der Elbe eingetroffen. Der eine Million Euro teure Kroate soll schon heute sein Debüt geben.

Hamburg. Ein paar Brocken Deutsch könne er schon, erzählt Domagoj Duvnjak. Beispiele gefällig? "Danke schön" und "Ich bin müde". Es ist kaum ein Zufall, dass dem kroatischen Handballstar bei seiner Ankunft in Hamburg gerade das einfällt. Die letzten Arbeitstage für seinen alten Verein RK Zagreb haben ihn mürbe gemacht: "Ich durfte nur noch für die zweite Mannschaft spielen, das ging sehr an die Nerven." Am Dienstag hat ihn der HSV Hamburg aus der misslichen Situation befreit, weshalb Dankbarkeit ein Wort ist, das Duvnjak ziemlich oft benutzt, wenn er über seinen neuen Arbeitgeber spricht: "Ich danke dem HSV dafür, dass er sich so um mich bemüht hat."

Das ist eher vorsichtig ausgedrückt. Eine Million Euro zahlen die Hamburger, damit Zagreb den Rückraummann zwei Jahre vor Ablauf aus seinem Vertrag entlässt. Gemessen an der Ablöse ist Duvnjak (21) der wertvollste Handballer der Welt. So ganz wohl ist dem 1,97-Meter-Mann bei dem Gedanken selbst nicht: "Es klingt schon komisch, aber ich empfinde es nicht so."

Besonderen Druck verspürt er deshalb auch nicht. Nur den Drang, sich für den HSV ins Zeug zu legen. "Ein phänomenaler Verein" sei das, hätten ihm seine Landsleute Blazenko Lackovic und Igor Vori vorgeschwärmt. Auch sei der HSV unter allen Bewerbern der einzige gewesen, der direkt an ihn und nicht an Zagreb herangetreten sei: "Dafür liebe ich den Verein schon jetzt."

Seiner Liebe kann Duvnjak schon heute auf dem Platz Ausdruck verleihen. Für 14 Uhr ist die erste Trainingseinheit geplant. Um 19 Uhr soll der Vizeweltmeister in der Sporthalle Hamburg beim Fan-Freitag gegen die Kadetten Schaffhausen erstmals das HSV-Spiel machen - die Freigabe aus Zagreb war kurz vor Duvnjak in Hamburg eingetroffen. Dazwischen steht Duvnjak ab 17.15 Uhr wie die gesamte Hamburger Mannschaft am Asics-Stand zu einer Autogrammstunde zur Verfügung.

"Ich hoffe, ich kann mich schnell integrieren", sagt Duvnjak. Wobei von Vorteil sei, dass ihm das Zusammenspiel mit Lackovic und Vori vom Nationalteam und aus Zagreb geläufig ist. "Wir müssen sehen, wie lernfähig er ist. Aber die Jungs sind bereit, ihm zu helfen", versichert Trainer Martin Schwalb.

Er braucht Duvnjak im Rückraum dringend, nun, da Pascal Hens längerfristig ausfällt und Oleg Velyky im Kampf gegen den Krebs offenbar einen erneuten Rückschlag erlitten hat. So leicht wie gestern wird es der HSV in dieser Saison nämlich nicht mehr haben: Sein vorletztes Testspiel gewann der Vizemeister am Abend beim Viertligisten 1. SV Eberswalde mit 47:22 (24:09).

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