Souverän, selbstbewusst, harmonisch – der Deutschland-Achter ist mit seinem ersten Auftitt in Posen erfolgreich in die Mission WM-Gold gestartet.

Posen. Gleich beim ersten Auftritt auf dem Malta-Regatta-Kurs in Posen ließ die Mannschaft um Schlagmann Sebastian Schmidt (Mainz) die Muskeln spielen. Im beeindruckender Manier verwies sie den Olympia-Zweiten Großbritannien und Australien am Montag mit einer halben Bootslänge Vorsprung auf die Plätze und untermauerte damit ihre Stellung als Mitfavorit. Unbeeindruckt vom starken Gegenwind und hohen Wellengang qualifizierte sich das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) direkt für das Finale. „Das war eine echte Wasserschlacht bei rüden Bedingungen. Dennoch haben wir das gut gemeistert“, befand Schlagmann Schmidt.

Trotz der langen Wettkampfpause nach dem Sieg beim Weltcup-Finale Anfang Juli auf dem Luzerner Rotsee fand die Mannschaft von Beginn an ihren Rhythmus. Zwar konnte Australien das hohe Anfangstempo bis zur Streckenhälfte mitfahren, war dem mächtigen Zwischenspurt der Deutschen jedoch nicht mehr gewachsen. Vor allem die beachtlichen Leistungsreserven seiner Schützlinge im Finish stimmen Holtmeyer für das Finale am Sonntag zuversichtlich: „Nach der 1000-Meter-Marke haben wir das Rennen kontrolliert. Wir mischen im Finale vorne mit.“

Nicht nur beim Achter gab es aus deutscher Sicht Grund zur Freude. Schließlich scheint der DRV ein Jahr nach der historischen Olympia- Pleite von Peking auf dem Weg der Besserung zu sein. Immerhin neun der 14 Boote in den olympischen Klassen überstanden die Vorläufe ohne sportlichen Schaden. Nur die beiden Einer, der Frauen-Achter und Frauen-Doppelvierer müssen in den Hoffnungslauf. „Die grobe Richtung stimmt. Wir können den Halbfinalläufen selbstbewusst entgegensehen“, kommentierte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher nach dem zweiten von insgesamt sieben Wettkampftagen.

Die Freude über die Vorlaufsiege des Männer-Doppelvierers und des leichten Vierers ohne Steuermann wurde jedoch durch den unerwartet schwachen Auftritt des Frauen-Doppelvierers getrübt. Das mit den Olympia-Zweiten Annekatrin Thiele (Leipzig) und Christiane Huth (Potsdam) verstärkte Team kam mit fast zehn Sekunden Rückstand auf Sieger Ukraine nicht über einen dritten Rang hinaus und verpasste damit den direkten Finaleinzug. Buschbacher hofft auf eine Trotzreaktion des vermeintlichen WM-Mitfavoriten im Hoffnungslauf am Mittwoch: „Das war nicht zufriedenstellend. Aber wir haben noch genügend Zeit, das Problem zu analysieren.“

Keinen Grund zur Sorge gibt es dagegen beim Männer-Doppelvierer. Nach rund einem Jahrzehnt im Einer könnte sich der Bootswechsel von Marcel Hacker (Frankfurt/Main) bezahlt machen. Mit dem Sieg im Vorlauf vor der Ukraine bestätigte das Team um den ehemaligen Skiff- Weltmeister die starken Trainingsleistungen der vergangenen Wochen. Scheinbar mühelos hielt es die Konkurrenz aus der Ukraine und Russland in Schach. (dpa)

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