Die Olympiadritte übernahm zu Beginn der Laufstrecke die Führung und kam am Ende mit fast einer Minute Vorsprung ins Ziel. Beste Deutsche wurde Anja Dittmer auf Rang sieben.

Hamburg. Trotz Schmuddelwetter mit einem ständigen Wechsel von sonnigen Abschnitten und heftigen Regenschauern verfolgten am Sonnabend wieder über 100000 Zuschauer den Auftakt der Triathlon-Wettbewerbe in der Hamburger Innenstadt. Auf dem Programm des ersten Wettkampftages standen die Sprintrennen der Breitensportler und das Profirennen bei den Frauen. Den Sieg auf der fünften von insgesamt acht Etappen der neuen Weltmeisterschaftsserie sicherte sich die Australierin Emma Moffatt. Beste Deutsche war Anja Dittmer (33) auf dem siebten Rang, die sich damit „eigentlich ganz zufrieden“ zeigte.

Nach 1,5 km Schwimmen hatte noch die US-Amerikanerin Hayley Peirsol klar geführt. Die Schwester von Schwimm-Olympiasieger und Weltrekordler Aaron Peirsol rutschte allerdings später auf dem 40 km langen Radabschnitt auf einem Kanaldeckel weg und musste leicht verletzt aufgeben. Auch andere Athletinnen hatten große Probleme mit dem nassen Untergrund. Die spätere Siegerin Moffatt hingegen schaffte es, sich trotz der schwierigen Bedingungen mit zwei Konkurrentinnen abzusetzen und zog dann auf den abschließenden zehn Laufkilometern auf und davon. „Das Wetter war ein bisschen eklig, aber für mich ist es sehr gut gelaufen“, freute sich die 24-Jährige, die sich erst einmal auf ein heißes Bad freute.

Vorjahressiegerin Ricarda Lisk aus Waiblingen kämpfte derweil nach dem Zieleinlauf mit den Tränen. Ihr 18. Rang bedeutete eine weitere Enttäuschung. „Ich bin schlecht geschwommen, schlecht geadelt und schlecht gelaufen“, sagte die 28-Jährige, die in der Vorbereitung mit diversen Erkrankungen zu kämpfen hatte: „Es ist wohl einfach nicht ein Jahr.“ Wolfgang Thiel, Sportdirekor der deutschen Nationalmannschaft, konnte die Enttäuschung verstehen. Man müsse jetzt nachdenken, ob Lisk die Saison nicht vorzeitig abbreche und 2010 einen neuen Anlauf wage.

Wie rund 4000 Jedermänner hatten sich zuvor auch sieben Promistaffeln auf die Strecke begeben. Einen spektakulären Auftritt legten dabei die Paralympics-Stars Kirsten Bruhn, Dorothee Vieth und Matthias Schröder hin, die den Sprint (0,5 km Schwimmen, 22 km Radfahren und 5 km Laufen) in einer Stunde und 19 Minuten bewältigten. „Eine Katastrophe“, war dagegen der erste Triathlon für Ina Menzer. Die Box-Weltmeisterin stieg in den Sattel eines stinknormalen Damen-Fahrrads samt Körbchen und handelte ihrer Universum-Staffel einen Rückstand ein, den auch „Läufer“ Vitali Tajbert nicht mehr aufholen konnte, dies aber mit einem Lächeln nahm.

Am Sonntag (14.50 Uhr) geht die Männer-Elite vom Alsteranleger am Jungfernstieg aus an den Start. Das deutsche Team rechnet sich hier bessere Chancen als bei den Frauen aus. Mit Olympiasieger Jan Frodeno, Ex-Weltmeister Daniel Unger und dem derzeit auf Rang 4 der WM-Gesamtwertung platzierten Maik Petzold gibt es gleich drei Sieganwärter. „Die Jungs sind heiß“, versprach Sportdirektor Thiel, der sich allerdings auch schon über einen Podiumsplatz freuen würde.