Abendblatt:

Herr Wulff, Sie gehen jetzt in Ihr elftes Jahr als Turnierchef. Sind die Kapazitätsgrenzen des Derbys erreicht?

Volker Wulff, Inhaber der Agentur En Garde:

Quantitativ schon; denn viel mehr als diesmal 516 Pferde sind nicht unterzubringen. Dagegen bestehen Pläne, den Ausstellungsbereich von der Fläche her auszuweiten. Ab 2010 wird ohnehin alles entspannter. Dann wird ein weiterer Teil des Areals befestigt, sodass wir auch bei Regen nicht in die Traufe kommen.

Abendblatt:

Und qualitativ?

Wulff:

Ziel ist es, den Stellenwert des Dressurderbys zu steigern - da ist noch Luft nach oben. Grundsätzlich ist es ein gutes Produkt, das wir mithilfe neuer Sponsoren verbessern wollen. Das Springderby ist vom Niveau her kaum zu toppen, und wir müssen hart arbeiten, dieses auf Dauer zu halten. Die Konkurrenz schläft nicht.

Abendblatt:

Was haben Sie vor?

Wulff:

Um das Optimum zu halten, muss es immer neue Anreize für internationale Klassereiter geben, nach Hamburg und nicht nach Madrid zu kommen. Wir wollen das Angebot der vier Klein Flottbeker Tage um ein oder zwei neue, zugkräftige Springprüfungen erweitern. Denkbar wäre eine Ausweitung auf den Mittwoch. Allerdings müssten wir dann den ganzen Apparat einen Tag länger auf Hochbetrieb fahren. Damit kämen Zusatzkosten in sechsstelliger Höhe auf uns zu. Wir bräuchten weitere Sponsoren.

Abendblatt:

Was wird aus den Behörden-Auflagen, die in letzter Minute für Verwirrung sorgten? Aufpasser für Windmessgeräte zum Beispiel ...

Wulff:

Die Lösung ist eingetütet - alles wird kooperativer und einfacher. Es gab Sonnabend ein erstes Gespräch, ein weiteres folgt in dieser Woche.

Abendblatt:

Bis auf wenige Ausnahmen wurden Hamburgs Politiker nicht gesichtet. Ist das ein Affront?

Wulff:

Davon gehe ich nicht aus. Wir hatten 70 000 Besucher, 5000 mehr als im Rekordjahr 2008. Am Ende haben wir gar keinen Eintritt mehr genommen, weil die späteren Gäste kaum noch etwas sehen konnten. Das Derby wurde in mehr als 150 Länder übertragen. Vielleicht haben das einige Politiker noch nicht erkannt.