Es war Sieg in letzter Minute: Die deutsche Tennis-Nationalmannschaft hat beim World Team Cup in Düsseldorf die Auftaktpleite gegen die USA verhindert.

Düsseldorf. Mit einem Zittersieg in letzter Minute hat die deutsche Tennis-Nationalmannschaft beim World Team Cup in Düsseldorf die Auftaktpleite gegen die USA verhindert. Nicolas Kiefer und Mischa Zverev sorgten in einem Doppel zwischen Hoffen und Bangen durch ein 4:6, 6:4, 10:1 gegen Sam Querrey/Mardy Fish für den Punkt zum 2:1-Sieg, der nach dem Fehlstart von Rainer Schüttler tags zuvor gegen Querrey in weiter Ferne schien. Philipp Kohlschreiber hatte das Team von Kapitän Patrik Kühnen durch ein 6:7 (5:7), 7:6 (7:4), 6:0 gegen Robby Ginepri wieder ins Spiel gebracht. Doch den Sack zu machten Kiefer und Zverev in ihrem ersten gemeinsamen Doppel, mit dem sie den 7. Sieg im 16. WM-Vergleich gegen die USA schafften.

Nächster Gegner auf dem Weg zu einem möglichen fünften Titel auf dem roten Sand im Rochusclub nach 1989, 1994, 1998 und 2005 ist von diesem Dienstag an Frankreich, das Titelverteidiger Schweden mit 1:2 unterlag. Robin Söderling führte die Skandinavier nach seinem Ausgleich im Einzel zusammen mit Robert Lindstedt im Doppel durch ein 10:4 im Champions-Tiebreak gegen Jo-Wilfried Tsonga und Jeremy Chardy zum verdienten Erfolg.

„Ich bin froh, dass ich es über den Kampf und meinen Willen noch umgebogen habe“, sagte Kohlschreiber, nachdem er sein Team mühsam wieder ins Spiel gebracht hatte. Erst als der 25-Jährige sich auf jeden Ball konzentrierte, lief es wie am Schnürchen. „Robby hat mich echt ein bisschen überrascht. Er hat stärker gespielt, als ich es vermutet hatte“, sagte der Weltranglisten-31., der sich im dritten Satz freispielte und dann nichts mehr anbrennen ließ. Gleich im ersten Spiel dieses entscheidenden Durchgangs hatte er ein Break geschafft und war erstmals in Führung gegangen.

Dabei hatte der Davis-Cup-Akteur die Hoffnung auf eine Wende schon fast aufgegeben. Aber auf der Bank saß in Bundestrainer Kühnen ein unverbesserlicher Optimist, der ihn bei jedem Ballwechsel aufs Neue anstachelte. „Patrik macht das immer super auf der Bank. Er gibt selber nie auf und das macht man dann als Spieler auch nicht“, erklärte der auf der ATP-Tour momentan trainerlose Spieler, der mit Thomas Hogstedt offensichtlich nicht zusammenarbeiten konnte. „Ich bin einer, der immer seinen Kopf durchsetzen will und der eine eigene Meinung hat.“ Der Ärger im Umfeld habe ihn bis auf den Platz verfolgt und sein Tennis negativ beeinflusst. „Ich musste etwas ändern. Ich glaube, ich habe die richtige Entscheidung getroffen.“

In der Blauen Gruppe setzte sich Italien gegen Russland durch. Den Punkt zum 2:1 holten Andreas Seppi/Simone Bolelli mit 10:4 im Champions-Tiebreak des dritten Satzes gegen Jewgeni Korolew/Stanislaw Wowk. Auch die Partie zwischen Argentinien und Serbien sollte erst im Doppel zwischen Juan Martin del Potro/Juan Monaco und Viktor Troicki/Nenad Zimonjic entschieden werden.