Philipp Kohlschreiber hat für Gastgeber Deutschland beim Arag World Team Cup in Düsseldorf den Ausgleich gegen die USA erkämpft.

Düsseldorf. Philipp Kohlschreiber schimpfte, haderte mit sich und riss sich dann doch am Riemen. Mit Kampfgeist und einer wundersamen Rückkehr zu alter Stärke sorgte der Augsburger am Montag beim World Team Cup in Düsseldorf für den 1:1-Ausgleich gegen die USAund brachte die deutsche Tennis-Nationalmannschaft in der WM- Auftaktpartie zurück ins Spiel. Kohlschreiber besiegte Robby Ginepri mit 6:7 (5:7), 7:6 (7:4), 6:0 und egalisierte den Rückstand, den Rainer Schüttler tags zuvor gegen Sam Querrey kassiert hatte.

„Ich bin froh, dass ich es über den Kampf und meinen Willen noch umgebogen habe“, sagte der 25-Jährige. Die Entscheidung über Sieg oder Niederlage musste am Abend das Doppel bringen, in dem die in den Einzeln nicht berücksichtigten Nicolas Kiefer und Mischa Zverev auf das amerikanische Duo Querrey/Mardy Fish treffen sollten. Das Team von Kapitän Patrik Kühnen strebt auf dem roten Sand des Rochusclubs den fünften Titel nach 1989, 1994, 1998 und 2005 an.

Erst als Kohlschreiber sich auf jeden Ball konzentrierte, lief es wie am Schnürchen. „Robby hat mich echt ein bisschen überrascht. Er hat stärker gespielt, als ich es vermutet hatte“, sagte der Weltranglisten-31., der sich erst im dritten Satz freispielte und dann nichts mehr anbrennen ließ. Gleich im ersten Spiel dieses entscheidenden Durchgangs hatte er ein Break geschafft und war erstmals in Führung gegangen. Danach gab er kein Spiel mehr ab.

Dabei hatte der Davis-Cup-Akteur die Hoffnung auf eine Wende schon fast aufgegeben. Aber auf der Bank saß in Bundestrainer Kühnen ein unverbesserlicher Optimist, der Kohlschreiber bei jedem Ballwechsel aufs Neue anstachelte. „Patrik macht das immer super auf der Bank. Er gibt selber nie auf und das macht man dann als Spieler auch nicht“, erklärte der auf der ATP-Tour momentan trainerlose Spieler, der mit Thomas Hogstedt offensichtlich nicht zusammenarbeiten konnte. „Ich bin einer, der immer seinen Kopf durchsetzen will und der eine eigene Meinung hat.“ Der Ärger im Umfeld habe ihn bis auf den Platz verfolgt und sein Tennis negativ beeinflusst. „Ich musste etwas ändern. Ich glaube, ich habe die richtige Entscheidung getroffen.“