Der Niederländer Louis van Gaal ist laut Sportmagazin „kicker“ der Favorit für den Trainerposten beim FC Bayern München in der neuen Saison. Dessen Landsmann Guus Hiddink, derzeit Coach von Michael Ballack beim FC Chelsea, ist dagegen kein Thema.

München. Nur wenige Tage nach der Trennung von Jürgen Klinsmann stehen beim FC Bayern München angeblich die wichtigsten Personalentscheidungen für die nahe Zukunft bereits fest. So soll der Niederländer Louis van Gaal Top-Favorit auf die Nachfolge von Übergangstrainer Jupp Heynckes und Teammanager Christian Nerlinger heißester Kandidat für das Erbe von Manager Uli Hoeneß sein. Das berichtete der kicker. Zwei Spieler sorgen indes für Unruhe.

Der 57 Jahre alte van Gaal hat in den Niederlanden gerade überraschend Außenseiter AZ Alkmaar zum Meistertitel geführt. Davor war er in Spanien mit dem FC Barcelona sowie in seiner Heimat mit Ajax Amsterdam mehrfach nationaler Meister. Mit Ajax gewann er 1992 den UEFA-Cup sowie 1995 die Champions League und den Weltpokal.

Van Gaal hat in Alkmaar einen Vertrag bis 2010 - allerdings auch eine Ausstiegsklausel. Kürzlich hatte er erklärt, dass er für Neues aufgeschlossen sein: "Ich habe die Ambition, Nationaltrainer eines attraktiven Landes zu werden. Und ich kann mir ein Engagement als Klubtrainer bei Real Madrid und Bayern München gut vorstellen."

Alkmaar dagegen hat kein Interesse daran, Erfolgscoach van Gaal abzugeben. "Ein vorzeitiger Abschied kommt nicht in Frage. Louis hat einen Vertrag, und ich glaube, dass er den erfüllen und mit uns in der Champions League antreten wird", sagte Geldgeber Dirk Scheringa dem Noordhollands Dagblad. Van Gaal hat außerdem bereits mit Belgien über den Posten des Nationaltrainers verhandelt, und Scheringa würde eine Doppelfunktion eigenen Angaben zufolge auch erlauben.

Neben der Personalie van Gaal soll zudem feststehen, dass Nerlinger zumindest im sportlichen Bereich die Nachfolge von Hoeneß antritt. Dem 36 Jahre alten Teammanager soll zudem ein Fachmann für Sponsoring und Marketing zur Seite gestellt werden. Hoeneß will ab 2010 den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen.

Während die Bosse im Hintergrund die Weichen für die Zukunft stellen und sich Heynckes auf sein Debüt am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach vorbereitet, drohen Superstar Franck Ribery und die ehemalige Nummer eins Michael Rensing mit einem Wechsel. Ribery will nicht in der zweitklassigen Europa League ran, die in der kommenden Saison den UEFA-Cup ablöst, und Rensing will nicht auf die Bank.

"Es wäre für mich sicher schwer zu bleiben, wenn dieses Ziel nicht erreicht wird", sagte Ribery der französischen Sportzeitung L'Equipe mit Blick auf die noch ungesicherte Qualifikation für die Chamions League. Zunächst wolle er "die Saison zu Ende bringen", ehe er sich konkretere Gedanken über einen Wechsel macht. Real Madrid und der FC Barcelona gelten als latent interessiert.

Ribery fehlt gegen Gladbach nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Schalke 04. Sollte der Tempodribbler den Verein nach zwei Jahren verlassen, soll nach kicker-Informationen Spielmacher Diego von Werder Bremen in den Fokus der Bayern rücken. Um den Brasilianer bemüht sich aber auch der italienische Rekordmeister Juventus Turin.

Wie Ribery macht sich auch Rensing Gedanken über die kommende Spielzeit. Sollte der FC Bayern eine neue Nummer eins verpflichten, werde er wechseln, sagte der 24-Jährige in einem Interview mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung: "Nummer zwei will und werde ich definitiv nie wieder sein."

Der im Augenblick verletzte Rensing ist allerdings auch fest davon überzeugt, den Durchbruch beim FC Bayern zu schaffen. "Ich bin hier die Nummer eins. Momentan vielleicht nicht, aber ich werde es wieder. Ich gehe fest davon aus, dass sich die Situation zu meinen Gunsten ändern wird."