Hamburg. Weihnachten steht vor der Tür doch im letzten Pflichtspiel des Jahres ging es keineswegs besinnlich zu: Die Hamburger zeigten sich noch einmal von ihrer Schokoladenseite und begeisterten mit schönen Spielzügen und Effektivität im Torabschluss.

Sieben Tage vor Heilig Abend spielte Martin Jol schon einmal Weihnachtsmann und schenkte seiner Mannschaft einen freien Tag. Das für Donnerstagvormittag angesetzte Training ließ er nach der überzeugenden Leistung gegen Aston Villa kurzerhand ausfallen. "Die freien Tage über Weihnachten haben wir uns jetzt redlich verdient", begründete Jol seine Maßnahme.

Und tatsächlich: Sein Team überwintert gut positioniert in allen drei Wettbewerben. Im DFB-Pokal steht es im Achtelfinale, in der Bundesliga auf Platz vier und im Uefa-Cup als Gruppenerster in der Zwischenrunde. Letzteres wurde durch die gute Leistung im letzten Gruppenspiel gegen Aston Villa möglich gemacht. Allerdings hatte Villa-Trainer Martin O’Neil bereits im Vorfeld Geschenke verteilt: Gleich fünf Stammspieler wurden geschont und blieben zu Hause auf der Insel. Martin Jol sah darin zwar einen Vorteil, war jedoch der Meinung, "dass man gerade solche Spiele auch erst einmal gewinnen muss". Und das gelang seinem Team in überzeugender Manier.

In einer guten Hamburger Mannschaft fielen zwei Profis wieder einmal ganz besonders auf: Mladen Petric und Ivica Olic. Es war nicht die Tatsache allein, dass beide wieder Tore erzielten. Es war vielmehr die Art und Weise, wie sie die Tore erzielten, die imponierte. Bei Petric ist es die Elleganz und Präzision in der Ballbehandlung, die ihn überhaupt erst in Positionen bringt, Tore erzielen zu können. Bei Olic sind es der unbedingte Wille, das Tor erzielen zu wollen, und das Durchsetzungsvermögen, dieses Ziel auch zu erreichen.

Mit diesen Eigenschaften ergänzen sich die beiden HSV-Stürmer derzeit optimal. Was aus sportlicher Sicht höchst erfreulich für die Verantwortlichen des HSV ist, verhagelt ihnen gleichermaßen ein besinnliches Weihnachtsfest. Olic war mit seinen zwei Treffern gegen Aston wieder Mann des Tages und lieferte weitere Argumente für jeden Trainer Europas, der in diesen Tagen in seinem Verein über eine Verpflichtung des Kroaten diskutiert. Das Handy von HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer dürfte auch an den Feiertagen nicht stumm bleiben.

Olic wurde bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations verabschiedet und minutenlang von den Fans gefeiert. Sogar der Stadionsprecher bat ihn um einen Verbleib in Hamburg und schickte immer wieder Grußworte auf Kroatisch über die Lautsprecher.