Wenn eine Profimannschaft hinter den Erwartungen zurückbleibt, gibt es häufig eine reflexartige Reaktion: Der Trainer wird infrage gestellt.

Wenn eine Profimannschaft hinter den Erwartungen zurückbleibt, gibt es häufig eine reflexartige Reaktion: Der Trainer wird infrage gestellt. Tritt keine Besserung ein, muss er die Koffer packen. So wie Bill Stewart, bis zum vergangenen Wochenende Coach der Hamburg Freezers. Der Hauptverantwortliche für die Misere muss damit aber noch lange nicht zur Verantwortung gezogen worden sein.

Im Fall der Freezers versuchten in den vergangenen Jahren vier Coaches ein hochbezahltes Ensemble zum Erfolg zu führen. Mehr als ein Halbfinaleinzug sprang dabei nicht heraus. Das kann natürlich an den Übungsleitern liegen oder aber an mangelnder sportlicher beziehungsweise charakterlicher Qualität der Mannschaft.

Für deren Zusammenstellung waren seit Anfang des Jahres offiziell Stewart und Sportdirektor Bob Leslie verantwortlich. Zuvor fiel diese Aufgabe wie die Vertragsgestaltung in den Bereich von Geschäftsführer Boris Capla. Kenner der Szene glauben, dass er sich auch weiterhin nicht auf das Abnicken von Transfers beschränken lässt. Während die Trainer gewechselt und die Spieler seit Bestehen der Freezers komplett ausgetauscht wurden, ist Capla der einzige, der bislang unantastbar blieb. Dabei ist er der Freezers-Hauptverantwortliche. Womöglich auch für die Misere. Dirk Steinbach