Hannover 96 baut den Abstand zur Abstiegszone aus. Der KSC konnte sich auch gegen eine wackelige Hannover-Abwehr nicht durchsetzen.

Hannover. Dank seiner Doppelspitze hat Hannover 96 in der Fußball-Bundesliga in sichereres Fahrwasser zurückgefunden. Mike Hanke (12./18.) und Mikael Forssell (44.) erzielten am Sonnabend vor 32 417 Zuschauern in der AWD-Arena die Tore beim 3:2 (3:0)-Sieg über den Karlsruher SC, mit dem die "Roten" den Abstand zur Abstiegszone vergrößerten und die Position von Trainer Dieter Hecking stärkten. Für die Badener, für die Antonio da Sliva (48./Foulelfmeter) und Lars Stindl (87.) trafen, wird die Lage nach der neunten sieglosen Partie in Folge immer prekärer.

Bei widrigen äußeren Bedingungen mit Nieselregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt erwischten die Hausherren, die Hecking erstmals in dieser Saison mit zwei Spitzen stürmen ließ, einen Auftakt nach Maß. Bereits der erste gefährliche Angriff brachte die Führung. Mittelfeld-Regisseur Arnold Bruggink schickte Hanke steil, der lief der KSC-Abwehr davon und ließ auch Markus Miller im Gästetor keine Abwehrmöglichkeit.

Nur sechs Minuten später waren beide auch Hauptdarsteller beim zweiten 96-Treffer. Bruggink bediente erneut Hanke, und der nicht unumstrittene ehemalige Nationalstürmer schoss platziert zu seinem erst dritten Saisontreffer ein. Auch in dieser Situation wirkte die Innenverteidigung der Badener alles andere als sattelfest.

Das änderte sich auch in der Folge nicht. Hanno Balitsch mit einem Kopfball (32.) und Szabolcs Huszti mit einem Pfostenschuss (33.) hätten schon nach einer guten halben Stunde die Vorentscheidung besorgen können, hatten aber kein Glück. So blieb es Hankes Sturmpartner Forssell - im bisherigen Saisonverlauf auch nicht überzeugend - vorbehalten, das 3:0 zu markieren. Der Finne hatte dabei - glänzend in Szene gesetzt erneut von Bruggink - keine Mühe, um den Ball von der Mittelstürmer-Position ins Tor zu befördern.

Gelegenheiten ähnlichen Kalibers hatte der KSC bis zur Halbzeit nur eine zu bieten, aber Edmond Kapllani fand mit einem Kopfball seinen Meister in 96-Keeper Florian Fromlowitz. Ansonsten war von durchdachten und zielgerichteten Offensiv-Bemühungen des Abstiegskandidaten nicht viel zu sehen.

Das änderte sich nach der Pause und wurde schnell mit da Silvas Elfmetertor belohnt, nachdem 96-Verteidiger Frank Fahrenhorst den Karlsruher Michael Mutzel zu Fall gebracht hatte. So treffsicher wie ihr Regisseur waren seine KSC-Kollegen in der Folge allerdings nicht, obwohl sie sich gegen die wacklige 96-Defensive einige klare Chancen herausarbeiteten. Stindls Anschlusstreffer kam zu spät, um noch mehr daraus zu machen.