Bei Borussia Mönchengladbach herrscht Alarmstufe Rot. Die Mannschaft von Trainer Hans Meyer musste beim 1:3 (0:1) im Kellerduell gegen Schlusslicht Energie Cottbus einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga hinnehmen.

Mönchengladbach. Alle Hoffnungen von Borussia Mönchengladbach auf einen Befreiungsschlag erwiesen sich sich am Sonnabend als Wunschdenken. Vor 36 454 Zuschauern im Borussia-Park besiegelten Michael Bradley (17./Eigentor), Dennis Sörensen (51.) und Emil Jula (85.) bereits die fünfte Heimschlappe des Aufsteigers, der durch Steve Gohouri (59.) lediglich zum Anschlusstreffer kam. Anders als die Gladbacher schöpfen die Gäste neue Hoffnung.

Die Gäste aus der Lausitz, die zuletzt beim 1:0 über Karlsruhe ebenfalls gegen einen Mitkonkurrenten um den Klassenverbleib erfolgreich waren, präsentierten sich trotz des kurzfristigen Ausfalls von Stiven Rivic deutlich mutiger als in den vorigen Auswärtsspielen. Abgesehen von einer Schrecksekunde, als der Mönchengladbacher Mittelfeldspieler Bradley (2.) aus kurzer Distanz mit einem Kopfball an Torhüter Gerhard Tremmel scheiterte, bestimmten sie das Geschehen. Die höhere Spielkultur und Laufbereitschaft machten sich früh bezahlt. Nach zwei Chancen von Sörensen (9.) und Dimitar Rangelow (15.) sorgte ein weiterer Konter für die Energie-Führung: Bradley beförderte nach scharfer Hereingabe von Ivica Iliev den Ball über die Linie des eigenen Tores.

Dieses Missgeschick zeigte bei der ohnehin verunsicherten Borussia sichtbar Wirkung. Zwar übernahm der fünffache Deutsche Meister nun mehr und mehr die Regie, ließ aber im Spiel nach vorn Kreativität und Entschlossenheit vermissen. Dennoch boten sich Alexander Baumjohann (37.) und Alexander Voigt (41.), der mit einem Fernschuss an Tremmel scheiterte, gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Gleichwohl waren die Gäste dem 2:0 näher, als Rangelow (30.) aus 14 Metern seinen Meister in Torhüter Uwe Gospodarek fand. Das unansehnliche Spiel ihrer Mannschaft quittierten die Borussen-Fans zur Pause mit Pfiffen.

Trainer Hans Meyer reagierte mit zwei Auswechslungen zur Halbzeit auf die dürftige Vorstellung. Der Erfolg dieser Maßnahme hielt sich in Grenzen. Nach kurzer Drangperiode wurde der Altmeister erneut kalt erwischt: Einen mustergültigen Konter schloss Sörensen gekonnt mit dem Treffer zum 2:0 ab. Erst danach erwachte die Borussia aus der Lethargie. Mit dem Kopfball von Gohouri aus fünf Metern zum 1:2 nach Flanke von Baumjohann startete sie eine finale Offensive. Doch mit Glück, Geschick und einem starken Tremmel retteten die Lausitzer die Führung über die Zeit. Letzte Zweifel am verdienten Sieg räumte der kurz zuvor eingewechselte Jula mit seinem ersten Saisontreffer aus.