Zum siebten Mal waren Hamburgs Sporttalente zu Gast beim Abendblatt. Es war ein Treffen von Welt-, Europa- und Deutschen Meistern.

Hamburg. "Wer glaubt, dass er heute hier gewonnen hat?" Nur zögernd hoben sich einige Hände der ungefähr 350 Anwesenden im Abendblatt-Center, nachdem der TV-bekannte Moderator Lou Richter diese Frage gestellt hatte. Dabei hätten sich alle anwesenden Jugendlichen bei der Preisverleihung des Wettbewerbs "Talente des Jahres" melden dürfen - jedenfalls nach Ansicht der Jury, bestehend aus Mitgliedern der drei Veranstalter Hamburger Sportjugend, Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein (OSP-HH/SH) sowie der U-18-Redaktion des Hamburger Abendblattes. "Allein schon nominiert zu sein, ist der Beweis dafür, dass man zu den Siegern gehört", sagte Florian Kranefuß, der Verlagsgeschäftsführer des Abendblattes in seiner Begrüßungsrede.

Zum siebten Mal wurden Hamburgs Talente des Jahres geehrt, versammelten sich die besten und erfolgreichsten Nachwuchssportler des Hamburger Raumes im Abendblatt-Center. Darunter waren, wie in den Jahren zuvor, wieder Weltmeister, Europameister, Deutsche Meister, Nationalmannschafts-Mitglieder oder Hamburger Meister. Mancher der Jungen und Mädchen gehört gar schon zum Stammpersonal der erwachsenen Teams in ihren Vereinen. Ausgezeichnet wurde in vier Kategorien: Jungen, Mädchen, Mannschaften und zum dritten Mal auch das "Soziale Talent des Jahres", wobei es der Jury in der letztgenannten Klasse am schwersten fiel, einen Sieger zu benennen. "Angesichts der großen Qualität der jungen Sportler war es wirklich nicht leicht, sich für einen Sieger in irgendeiner der Kategorien zu entscheiden", sagte Jury-Mitglied und OSP-Leiterin Ingrid Unkelbach. Und Stefan Karrasch, der Vorsitzende der Hamburger Sportjugend, wies noch einmal darauf hin, dass "in unserer Stadt 43 Prozent aller Jugendlichen Sport treiben. Und es werden erfreulicherweise immer mehr." Auch in den kommenden Jahren dürfte es an erstklassigem Sport-Nachwuchs in Hamburg keinen Mangel geben.

Die von ihren Trainern, Vereins- oder Verbands-Offiziellen mehr als 70 Nominierten kamen aus Sportarten von Baseball bis Wasserball, aus Fuß-, Hand-, Basket- oder Volleyball, Leichtathletik, Turnen, Hockey, Rudern, Segeln, Tennis, Tanzen, Schwimmen, Schach, Golf, Unihockey oder Kampfsportarten wie Judo und Taekwondo. Die größten Sprünge macht mit Sicherheit Trampolinturner Daniel Schmidt, der Zweitplatzierte bei den Jungen. Erstmals mit dabei waren junge Behinderten-Sportler der Special Olympics. Insgesamt gab es Nominierungen aus 25 verschiedenen Sportarten.

Im Jahr 2000 war zum Beispiel Alexander Laas (heute 23), damals Fußball-Jugendnationalspieler, das Talent des Jahres. Heute ist er im Bundesliga-Team des HSV und ehrte diesmal als einer der prominenten Paten die Siegerin der Mädchen - mit Imke Wübbenhorst (18) ausgerechnet eine U-19-DFB-Nationalspielerin aus seinem eigenen Verein. "Das war eine tolle Auszeichnung für mich. Das gelbe Fahrrad, das ich damals bekommen habe, nutze ich noch heute", erzählte der HSV-Profi. Diesmal bekamen der Sieger (200 Euro), der Zweite (100) und der Dritte (50) Einkaufsgutscheine, die Werner von Appen vom Karstadt-Sporthaus mitgebracht hatte.

Hockey-Weltmeister Moritz Fürste (22, Uhlenhorster HC), Pate für das Sieger-Trio des TC Wilhelmsburg bei den sozialen Talenten, bedauerte, selbst nie nominiert worden zu sein: "So eine Veranstaltung ist doch das größte für die Kids. Das ist echt eine coole Sache." Auch die Volleyball-Nationalspielerinnen Margareta Kozuch (20) und Christina Benecke (32), beide NA Hamburg, waren gerne gekommen, um den Sieger bei den Jungen, Schachspieler Niclas Huschenbeth (14), auszuzeichnen, ebenso wie Martin Walter (23), Eishockeyspieler der Hamburg Freezers, Pate für die Mannschaften. "Also, ich hätte bestimmt in der ersten Reihe gestanden. Ich war früher ein ganz wilder", meinte der Verteidiger mit Nationalmannschaftserfahrung angesichts der anfänglichen Zurückhaltung mancher der Nachwuchssportler, die sich aber schon bald gelegt hatte.