Hamburg. Der erste Schock ist überwunden, die ersten zaghaften Blicke in die Zukunft dürfen gewagt werden: Witali Klitschko hat seine Doppel-OP am Sonnabend gut überstanden. Der Schwergewichts-Boxer aus dem Universum-Stall hatte am Donnerstag im Training einen Bandscheibenvorfall erlitten, der zu einer sofortigen Lähmung der Fußhebermuskulatur im rechten Bein führte. Bereits 36 Stunden später wurde er in der Heidelberger Atos-Klinik vom Spezialisten Peter-Michael Zink operiert. Rund vier Stunden dauerte der Eingriff, bei dem zusätzlich zu der Bandscheiben-OP auch noch ein Knorpel im linken Ellenbogengelenk entfernt wurde. Klitschkos Vertrauensarzt Peter Benckendorff zeigte sich mit dem Ergebnis der Operationen zufrieden: "Wenn der Heilungsprozess positiv verläuft, dann kann Witali in vier bis sechs Wochen wieder trainieren." Klitschkos Trainer Fritz Sdunek bestätigte, dass sein Schützling, der heute oder morgen aus dem Krankenhaus entlassen wird, bereits in dieser Woche mit Reha-Maßnahmen beginnen wird. Die Verletzung des Ex-Weltmeisters hat für die Umgestaltung des für den 20. Juli in Dortmund geplanten Kampfabends gesorgt. Klitschko sollte gegen den US-Amerikaner Larry Donald antreten. Den Kubaner Juan Carlos Gomez, der Donald als Ersatzgegner angeboten wurde, lehnte dieser ab. "Donald möchte nicht gegen einen Rechtsausleger boxen. Er wird in drei Monaten gegen Witali antreten", so Universum-Geschäftsführer Peter Hanraths. Witalis Pech ist Luan Krasniqis Glück. Dessen EM-Titelverteidigung gegen Przemyslaw Saleta aus Polen avanciert zum Haupt-Event des Kampfabends, den das ZDF live überträgt. Die Eintrittspreise wurden nach Klitschkos Ausfall erheblich reduziert.