"Wir haben eine große gesellschaftspolitische Aufgabe zu bewältigen: Wir wollen Alt und Jung zusammenbringen, Deutsche und Ausländer." Der Sozialpädagoge Sven Dahlgaard, Jugendamtsleiter in Bergedorf, ist seit fünf Jahren Vorsitzender der HT 16 (Hamburger Turnerschaft von 1816), des ältesten Sportvereins der Welt. Der Klub in Hamm hat knapp 8000 Mitglieder und steht vor einer der größten Herausforderungen seiner Geschichte: Er möchte eine Dependance in Peking eröffnen, demokratische Vereinsstrukturen in das Reich der Mitte transportieren und über den Austausch von Trainern, Funktionären und Sportlern helfen, "Brücken zu bauen".

Eine chinesische Delegation führt dazu in dieser Woche Verhandlungen in Hamburg.

Strömungen der Zeit zu erkennen, Trends aufzuspüren: dafür steht die HT 16. Seit seinem achten Lebensjahr ist Dahlgaard (50) Mitglied und hat die Wandlungen miterlebt. Sie haben den Verein am Leben erhalten und gestärkt. "Etwas zurückgeben von dem, was ich als Kind in diesem Klub erfahren habe", war seine Motivation für den Vorsitz. Seit seinem Eintritt spielt er Tennis, heute darf es mit Frau Heike auch mal eine Runde Golf sein. Zeit zum Doppelkopf mit Sohn Tim (22) und dessen Freundin Sissy bleibt dagegen selten - obwohl Dahlgaard diese Art der Kommunikation zwischen Jung und Alt besonders schätzt.