Der Defensivallrounder aus Namibia, Collin Benjamin, fehlt wegen anhaltender Wadenprobleme. Martin Jol weiß, was den HSV in Manchester erwartet. Er selbst sieht sich vielen Gerüchten und Schmeicheleien um seine Zukunft ausgesetzt. Erinnerungen an das Hinspiel HSV - Manchester City.

Hamburg. Welche Zutaten diese Woche in der berühmten Gerüchteküche angerührt werden, ist klar. Spätestens wenn Martin Jol am Mittwoch mit seinen Spielern nach Manchester fliegt, wo am Donnerstag (20.45 Uhr) das Rückspiel im Viertelfinale des Uefa-Pokals gegen "Man City" ansteht, werden die Stimmen laut werden, die eine Rückkehr des ehemaligen Tottenham-Trainers auf die Insel prognostizieren. Einen lukrativen Posten zu vergeben hat möglicherweise bald auch die Millionen-Truppe von Manchester City, wo Mark Hughes nach dem 1:3 gegen Fulham noch stärker in den Fokus der Kritik gerückt ist.

Jol, in Hamburg mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattet, lächelte Fragen zu seiner Zukunft gestern einfach weg. "Ich bin sehr glücklich hier. Der Vorstand hat gesagt, dass jetzt der nächste Schritt kommen muss. Ich bin sehr neugierig auf diesen nächsten Schritt mit neuen Spielern."

Wie gut der Niederländer aber noch immer über die Premier League informiert ist, bewies er mit Detailinformationen aus England wie der schöpferischen Pause von Robinho am Wochenende. Beim 3:1-Hinspielerfolg war der 43-Millionen-Euro-Einkauf noch von Collin Benjamin in beeindruckender Manier ausgeschaltet worden. Seinem "Albtraum" wird er in zwei Tagen nicht wieder begegnen - Jol muss auf den Namibier verzichten, die Wadenverhärtung lässt einen Einsatz definitiv nicht zu, wie der HSV-Coach mitteilte.

Hoffnung gibt es dagegen bei Alex Silva, der nach seinen Muskelfaserriss wieder einsatzfähig sein soll und den im Europapokal nicht spielberechtigten Mickael Tavares ersetzen könnte. Auch der in Stuttgart gesperrte und schmerzlich vermisste Kapitän David Jarolim wird ins Team zurückkehren.

Auffällig, wie vorsichtig Jol und die HSV-Profis die Aussichten auf ein Weiterkommen beurteilten: "Wir selbst haben es doch schon im Uefa-Cup selbst erlebt", warnte Joris Mathijsen, "wir lagen in Istanbul schon 0:2 hinten, waren draußen - und haben doch noch 3:2 gewonnen. So schnell kann es gehen."