Mit viel Glück wendete der FC St. Pauli gegen den MSV Duisburg in letzter Sekunde eine Niederlage ab. In der Nachspielzeit wurde Sako im Strafraum am Trikot gehalten, den fälligen Elfmeter verwandelte Ludwig sicher. Vom Verletzungspech geplagt stehen die St. Paulianer aber weiterhin auf dem achten Rang der Tabelle. Die Bilder des Spiels.

"Wir werden alles was Beine hat und laufen kann in den Kader nehmen", erklärte St. Pauli-Trainer Holger Stanislawski vor dem Spiel. Durch das Fehlen von Benjamin Weigelt (Entzündung im Oberschenkel), Rene Schnitzler (Grippe), Andreas Biermann (Schulter-OP), Marc Gouiffe a Goufan (Knie-OP), Carsten Rothenbach (doppelter Rippenbruch), Fabian Boll (Achillessehnenreizung) und Innenverteidiger Marcel Eger (Gelbsperre) mussten die Braun-Weißen beim Heimspiel gegen Duisburg gleich auf sieben Akteure verzichten. Zudem war Björn Brunnemann angeschlagen (Knöchelbeschwerden). Ex-Kapitän Thomas Meggle saß dafür nach langer Verletzungspause erstmalig wieder auf der Ersatzbank, kam aber nicht zum Einsatz.

Außerdem wartete Trainer Stanislawski mit einer Überraschung auf: David Hoilett, der in den letzten Wochen wohl bester St. Pauli-Spieler war, durfte nicht von Anfang an spielen. Im Sturm lief für ihn der Riese Morike Sako auf.

Zwar kam David Hoilett dann bereits nach 15 Minuten in die Partie, weil sich Spielmacher Filip Trojan am linken Knie verletzte, aber dennoch machte sich Stanislawskis Entscheidung für den 2,02 Meter großen Sako bezahlt: Der Stürmer mit dem französischen Pass gab den ersten St. Pauli-Torschuss ab und erzielte prompt die 1:0-Führung (26.). Marius Ebbers spielte ihm den Ball nach einer tollen Kombination in den Fuß, so dass Sako den Ball nur noch aus kurzer Distanz über die Linie drücken musste.

Der Treffer schien zwar unverdient für die Elf von Holger Stanislawski, zeigte aber Wirkung und rüttelte die Gastgeber wach. Duisburg brachte kaum noch etwas zu Stande und St. Pauli nahm das Heft in die Hand. Bis zur Halbzeit boten sich aber kaum weitere gute Torchancen und es ging mit der 1:0-Führung in die Pause.

Der zweite Spielabschnitt gehörte dann dem MSV, St. Pauli wollte sich vornehmlich auf Konter beschränken. Und hätte David Hoilett in der 52. Minute etwas mehr Kaltschnäuzigkeit bewiesen, wäre Stanislawskis taktischer Plan wohl aufgegangen. Der 18-jährige Kanadier behauptete sich im Laufduell und sprintete auf Duisburgs Torwart Tom Starke zu. Doch er zögerte zu lange und in letzter Sekunde bekam Markus Brzenska den Fuß dazwischen und behinderte Hoilett entscheidend.

Der Aufstiegstraum hätte wieder belebt werden können, aber so merkten die Duisburger, dass St. Pauli den Sieg noch keineswegs in der Tasche hatte und die Mannschaft von Peter Neururer wurde stärker und stärker. In der 58. Minute dann die logische Folge: der 1:1-Ausgleich durch Dorge Kouemaha, der von Christian Tiffert mustergültig bedient und von Lechner und Morena nicht am Kopfball gehindert wurde.

Auch das 1:2 durch Abwehrmann Markus Brzenska (75.) ließ dann nicht mehr lange auf sich warten. Der MSV war in dieser Phase ballsicherer, engagierter und schlichtweg besser. St. Pauli hatte kaum noch etwas dagegen zu setzten ein Aufbäumen und Wehren gegen die drohende Niederlage hätte anders ausgesehen.

Und so wäre ein Duisburger Sieg am Ende in Ordnung gegangen, und die Braun-Weißen hätten sich komplett aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Doch in der Nachspielzeit tauchte Morike Sako urplötzlich im Strafraum der Gäste auf, schoss den Ball an die Latte und wurde dabei gehalten. Richtigerweise entschied Schiedsrichter Schriever auf Strafstoß, so dass Alexander Ludwig in der Nachspielzeit noch das 2:2 erzielen konnte.

Echauffierte Duisburger verstanden die Welt nicht mehr, denn ihnen war unverständlich, dass der Schiedsrichter erst Vorteil laufen ließ, um dann doch auf Elfmeter zu entscheiden.

Zwar hilft dieser eine Punkt dem FC St. Pauli nicht weiter, aber dennoch ist ein Unentschieden erfreulicher als eine Niederlage. Nach oben schiebt sich St. Pauli so zwar nicht, aber der achte Platz ist vorerst gesichert, die Abstiegsränge sind weit, weit weg.