Für den Karlsruher SC schwindet die Chance auf den Klassenerhalt nach nunmehr zehneinhalb Stunden ohne Tor immer mehr. Das Schlusslicht der Fußball-Bundesliga kam am Sonntag im "Keller-Gipfel" gegen den Drittletzten Borussia Mönchengladbach nicht über ein 0:0 hinaus und wartet damit seit dem 3:2 gegen den Hamburger SV am 7. Februar auf einen Sieg. Die Gäste verpassten durch das Remis den Sprung auf den 15. Tabellenplatz. Immerhin ließen die Borussen erstmals seit 13 Begegnungen keinen Gegentreffer zu. Beide Mannschaften zeigten vor 29 400 Zuschauern im ausverkauften Wildparkstadion schwache Leistungen.

Einzige Höhepunkte der niveauarmen ersten Halbzeit waren zwei Lattentreffer: Erst hatte Gladbachs Stürmer Roberto Colautti mit einem Kopfball auf die Oberkante des KSC-Kastens Pech (36.). Dann prallte der Ball nach einem Volleyknaller von Sebastian Freis von der Unterkante des Gladbacher Tores ins Feld zurück (41.). Der Offensivmann, der vor acht Wochen den letzten Karlsruher Treffer erzielte, hatte in der achten Minute auch die einzige andere Chance für den Tabellenletzten.

Die Badener begannen zwar engagiert und entwickelten viel Vorwärtsdrang, ließen aber nach zehn Minuten mehr und mehr nach. Die ohne den gelb-gesperrten Nationalspieler Marko Marin und den verletzten Torjäger Rob Friend antretenden Borussen hatten so keine große Mühe, den Kontrahenten in Schach zu halten. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich immer mehr Stockfehler auf beiden Seiten ein. Vor allem den Platzherren war in diesem "absoluten Endspiel", so der weiterhin verletzt fehlende KSC-Kapitän und Abwehrchef Maik Franz, die Nervosität anzumerken.

Auch im zweiten Durchgang hatte der KSC mehr Spielanteile, kam aber kaum zu zwingenden Aktionen. Die Gäste fanden ebenfalls kein Mittel, den angeschlagenen Gegner in Bedrängnis zu bringen. Die Partie dümpelte weitgehend vor sich hin. Vor allem die Mittelfeldreihen beider Mannschaften agierten zu einfallslos, um ihre Stürmer wirkungsvoll in Szene zu setzen. Karim Matmour vergab die Riesenmöglichkeit zur Mönchengladbacher Führung, als er aus etwa zehn Metern den Ball über das Tor drosch (75.). Drei Minuten später verzog der kurz zuvor für Freis eingewechselte Mahir Saglik nur knapp.