Robert Enke, Torwart der deutschen Nationalmannschaft und Schlussmann von Hannover 96, denkt im Hinblick auf seine Zukunft beim DFB vor dem WM-Qualifikationsspiel in Wales öffentlich über einen Vereinswechsel nach.

Cardiff. Robert Enke von Hannover 96 denkt mit Blick auf seine Zukunft in der Nationalmannschaft verstärkt über einen Vereinswechsel nach. Vor dem WM-Qualifikationsspiel an diesem Mittwoch gegen Wales äußerte der 31 Jahre alte Schlussmann in mehreren Interviews, dass er offen sei für Angebote und sich diese genau anschauen werde. "Ich werde nur dann wechseln, wenn ich davon absolut überzeugt bin, dass es mich weiterbringt. Vor Juni, Juli wird da nichts passieren. Es ist genauso gut möglich, dass ich in der nächsten Saison noch in Hannover spiele", sagte Enke, der in Cardiff wieder im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft stehen wird, der "Stuttgarter Zeitung" (Dienstag).

Unter Druck gesetzt fühle er sich durch die Diskussionen oder den Kampf um die Nummer 1 im deutschen Tor nicht, "aber ich schaue mir die Situation genau an. Ich will den Klassenerhalt schaffen. Und dann schaue ich, was sich ergibt", sagte Enke der "Bild"-Zeitung (Dienstag). Es gebe bereits einen Verein aus dem Ausland, der Interesse zeige, verriet Enke, der seine Zukunft jedoch eher in der Bundesliga sieht. Der gebürtige Jenaer hat bereits Auslands- Gastspiele bei Benfica Lissabon, FC Barcelona, Fenerbahce Istanbul und CD Teneriffa hinter sich mit unterschiedlichem Erfolg.

In Lissabon war er als Stammkraft sogar bis zum Kapitän aufgestiegen, für den FC Barcelona hatte Enke nur eine einziges Spiel bestritten. Enke kämpft derzeit mit dem Leverkusener Rene Adler, dem Bremer Tim Wiese und dem noch nicht eingesetzten Schalker Manuel Neuer um die dauerhafte Nummer 1 bei Bundestrainer Joachim Löw. Die sportliche Leitung drängt Enke zwar nicht zu einem Wechsel, internationale Einsätze auch im Klub aber könnten seine Position verbessern.

Hannovers Präsident Martin Kind hat inzwischen sogar Verständnis für Enkes Situation geäußert und Gesprächsbereitschaft signalisiert. Der Schlussmann hat bei den Niedersachsen noch einen Vertrag bis 2010. Konkrete Verhandlungen mit anderen Vereinen zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber sieht Enke selbst "als falsches Zeichen". Er habe gegenüber Hannover eine große Verantwortung. Und in der kommenden Saison droht auch seinen DFB-Kontrahenten in ihren Klubs die internationale Abstinenz.