Sportchef Dietmar Beiersdorfer fädelt den Topdeal für den HSV ein. Abreise des Niederländers wird für Sonntag oder Montag erwartet. Wer ersetzt den Nationalspieler? Bilder von Nigel de Jong.

La Manga. Es ging schneller als erwartet. Der größte Transfer des HSV dürfte am Sonntag, spätestens am Montag komplett über die Bühne gegangen sein. Nigel de Jong wird die Hamburger in Richtung England verlassen. Der niederländische Nationalspieler soll einen Drei- oder Vierjahresvertrag bei Manchester City unterschreiben und pro Saison fünf bis sechs Millionen Euro Gehalt kassieren.

So weit, so schlecht, könnte man aus HSV-Sicht meinen. Aus sportlicher Sicht dürfte das auch stimmen. Allerdings wird der HSV wirtschaftlich eines der besten Geschäfte in der Vereinsgeschichte festzurren. Sportchef Dietmar Beiersdorfer erzielte bei den Verhandlungen mit dem Premier-League-Klub, der einer milliardenschweren Investorengruppe aus Abu Dhabi gehört, eine Einigung auf allerhöchstem Niveau: Die Engländer erklärten sich am Sonnabend bereit, 20,5 Millionen Euro Ablöse für de Jong (Vertrag beim HSV bis 2010) zu bezahlen.

Zur endgültigen Abwicklung des Megadeals fehlt nun nur noch ein Schritt. De Jong hatte bereits vor dem Wochenende erklärt, dass er sich mit der Thematik erst nach den Gesprächen zwischen ManCity und dem HSV sowie dem englischen Klub und seinem Berater Rodger Linse beschäftigen werde. Linse stand am Sonnabend ebenfalls in mehrstündigen Gesprächen mit den City-Verantwortlichen.

Bleibt noch die Frage, wer de Jong ersetzen soll. Nach Abendblatt-Informationen soll nicht allein eine Verpflichtung des aktuellen Testspielers Marcel Ndjeng für die de-Jong-Position im defensiven Mittelfeld angedacht sein. Beiersdorfer und Trainer Martin Jol befinden sich im ständigen Austausch über potenzielle Kandidaten. Die Scoutingabteilung soll dem Coach bereits eine Liste mit Kandidaten vorgelegt haben. Ob die zuletzt diskutierten Namen Mark van Bommel (Bayern München) oder Christian Poulsen (AC Maialnd) darauf stehen, mag keiner der Verantwortlichen kommentieren.