In Spanien sind Zweifel am sensationellen 8,71-Meter-Sprung des Weitsprung-Hallen-Europameisters Sebastian Bayer aus Bremen laut geworden. “Das war...

Madrid. In Spanien sind Zweifel am sensationellen 8,71-Meter-Sprung des Weitsprung-Hallen-Europameisters Sebastian Bayer aus Bremen laut geworden. "Das war keiner dieser Sprünge, bei denen du sagst: Das waren bestimmt 8,71", sagte Jose Maria Odriozola, Präsident des spanischen Leichtathletik-Verbandes, der "Süddeutschen Zeitung", "das waren eher 8,50 m." Odriozola stützt seine Aussagen auf eigene Beobachtungen. Er habe bei der Hallen-EM in Turin am Sonntag auf Höhe der Sprunggrube gesessen. Der Fehler sei auf einen Kampfrichter zurückzuführen. Dieser sei älter gewesen und habe den ganzen Tag über für Proteste gesorgt, erst beim Dreisprung der Frauen, später beim Weitsprung der Männer.

Für den europäischen Leichtathletik-Verband EAA wird es aber keinen Fall Bayer geben. "Wir haben keine Untersuchung vorgesehen, es gibt auch keine Anfrage. Für uns ist das Ergebnis offiziell", sagte ein Sprecher. Beim Deutschen Leichtathletik-Verband wurden die Zweifel gelassen zur Kenntnis genommen. Weitsprung-Bundestrainer Uwe Florczak (Hamburg) sagte, bei den Problemen mit diesem Kampfrichter sei es nie um die korrekte Markierung der Landung im Sand gegangen, sondern darum, ob die Springer den Absprungbalken getroffen hätten.

Bayers Disziplinkollegin Bianca Kappler war bei der Hallen-EM 2005 in Madrid ebenfalls ein großer Leistungssprung geglückt. Sie sprang 6,96 m und hätte damit Gold gewonnen. Doch die Rehlingerin zweifelte die eigene Leistung an, erhielt am Ende ohne nachweisbare Weite Bronze und aus den Händen von IOC-Präsident Jacques Rogge für ihr vorbildliches Verhalten die Fair-Play-Trophäe.