Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Köln eine Rückkehr von Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski in den Kader des deutschen Meisters gefordert. „Lukas ist leider einige Zeit verletzungs- und krankeitsbedingt ausgefallen, doch jetzt ist er zum Glück wieder fit.“ Bilder von Lukas Podolski.

München. Franz Beckenbauer warnt "seine" Bayern Karl- Heinz Rummenigge fordert umgehend die Rückkehr von Lukas Podolski: Ausgerechnet im Heimspiel des deutschen Fußball-Meisters gegen "seinen" heiß und innig geliebten 1. FC Köln könnte der seit über drei Monaten im Abseits stehende Nationalspieler sein Bundesliga- Comeback feiern und wieder zu einer Option für Trainer Klinsmann werden. "Wenn Lukas in dieser Woche so gut trainiert wie in den letzten Tagen, dann hat er die große Chance, nächsten Samstag gegen Köln endlich wieder dabei zu sein", kündigte Klinsmann an.

Eine Achillessehnen-Reizung bei Torjäger Luca Toni könnte "Prinz Poldi" zur Hochzeit des Karnevals am Sonnabend zumindest wieder einen Platz auf der Ersatzbank des Rekordmeisters bescheren. Nachdem Klinsmann auch bei der 1:2-Pleite in Berlin auf Podolski verzichtet hatte, warb Rummenigge am Montag auf der Homepage des FC Bayern für den Angreifer.

"Lukas ist leider einige Zeit verletzungs- und krankeitsbedingt ausgefallen, doch jetzt ist er zum Glück wieder fit. Es wäre unser aller Wunsch beim FC Bayern, wenn er wieder in den Kader zurückkommt, die letzten Monate hier im Club positiv verbringt und sich mit dem einen oder anderen Titel nach Köln verabschiedet", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Rummenigge verwies auch auf "eine Verantwortung" des Rekordmeisters der deutschen Nationalmannschaft gegenüber, in der Podolski "ja Stammspieler" sei. "Wir wollen uns im Sommer in aller Freundschaft von Lukas verabschieden", fügte der Bayern-Chef versöhnlich hinzu.

"Ob Lukas Podolski zurück in den Kader muss, ist allein Sache von Jürgen Klinsmann", äußerte sich Vereinspräsident Beckenbauer am Montag in seiner "Bild"-Kolumne zurückhaltend einen "kaiserlichen" Rat gab der ehemalige DFB-Teamchef seinem Ex-Schützling Klinsmann dennoch: "Ein Poldi in Bestform kann jedoch immer ein Spiel entscheiden."

Manager Uli Hoeneß verwies angesichts der Ungewissheit bei Toni ebenfalls auf den immer noch auf der Lohnliste stehenden Podolski. "Im Sturm können wir aus dem Vollen schöpfen. Lukas ist wieder gesund. Er wird demnächst wieder im Kader sein", sagte Hoeneß.

Vermutlich schon gegen Köln. Denn mit Tonis Problemen ist nicht zu spaßen, wie eine Kernspin-Untersuchung am Sonntag ergab. "Wir müssen aufpassen, dass es nicht chronisch wird", bemerkte Hoeneß. Toni musste wegen der Reizung der Achillessehne am rechten Fuß in Berlin nach 30 Minuten vom Platz. Der Italiener habe die Verletzung "schon die ganze Woche mit sich rumgeschleppt", berichtete Klinsmann. Eine Reduzierung der Trainingsbelastung hatte keinen Erfolg gezeigt. Klinsmann bangt um Toni: "Er ist ein wichtiges Element für uns."

Podolski könnte zum Auftakt der "englischen Wochen" zumindest als "Joker" wieder wichtig werden beim FC Bayern, für den er letztmals am 5. November beim 1:1 in der Champions League beim AC Florenz auf dem Platz stand. Zuletzt nominierte ihn auch Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr für das Länderspiel gegen Norwegen (0:1). Erste Alternative für Toni in der Startelf gegen Köln wäre aber Landon Donovan, auch wenn der US-Amerikaner in Berlin zwei große Torchancen ausließ. Donovan stehe "klar" vor Podolski, betonte Klinsmann.

Rummenigge erwartet nach dem mäßigen Rückrundenstart auf die Wichtigkeit der kommenden Spiele. "Wir müssen jetzt hart und konzentriert daran arbeiten, unsere Ziele zu erreichen. Wir wollen Deutscher Meister werden, wollen ins Pokalfinale nach Berlin und in der Champions League noch die eine oder andere Runde überstehen."

Beckenbauer ist nicht mehr vom 22. Meisterschaftsgewinn seines Klubs überzeugt: "Bayern ist nicht mehr der Titelfavorit. Alle fünf oder sechs führenden Teams können die Schale holen." Eine Woche vor dem Champions-League-Achtelfinale richtete Beckenbauer einen Warnruf an Klinsmanns Star-Ensemble: "So langt es weder in der Bundesliga noch in der Champions League gegen Sporting Lissabon."