Borussia Dortmund ist nach einer verheißungsvollen Hinrunde zurück im grauen Bundesliga-Mittelmaß. Mit dem enttäuschenden 1:1 im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Energie Cottbus verspielten die Westfalen am Sonntag zwei wichtige Punkte.

Dortmund. Borussia Dortmund ist nach einer verheißungsvollen Hinrunde zurück im grauen Bundesliga-Mittelmaß. Mit dem enttäuschenden 1:1 (1:1) im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Energie Cottbus verspielten die Westfalen am Sonntag ihre Chance, den Anschluss an die begehrten UEFA-Pokal-Plätze herzustellen und müssen somit weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2009 warten. Vor 66 300 Zuschauern im Signal-Iduna-Park reichte der Treffer von Alexander Frei (36. Minute/Foulelfmeter) nicht aus, um das bereits achte Heim- Unentschieden des BVB in dieser Spielzeit abzuwenden. Cagdas Atan (31.) hatte Cottbus in Führung gebracht, das verdientermaßen einen wertvollen Auswärtszähler im sportlichen Überlebenskampf mitnahm. In einer zerfahrenen Schlussphase sah Dortmunds Koreaner Young-Pyo Lee (90./+1) die Rote Karte wegen groben Foulspiels.

"Wir sind sehr, sehr selbstkritisch. Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben", monierte BVB-Coach Jürgen Kloppp. "Mein Comeback hätte ich mir sicher anders vorgestellt. Unentschieden zu Hause - das können wir nicht mehr hören. Es ist natürlich bitter, dass wir jetzt in der Tabelle hintendran stehen", ergänzte Kapitän Sebastian Kehl. Während Energie-Coach Bojan Prasnikar den Punktgewinn "sehr, sehr zufrieden" zur Kenntnis nahm, war für der Teilerfolg für Spielmacher Ervin Skela nicht genug: "Wir hätten wir auch drei Punkte holen können, wenn wir bei unseren Chancen cleverer gewesen wären."

Die Borussen agierten bei leichtem Schneetreiben lange zu passiv und leisteten sich zu viele Abspielfehler. Die mit der Sieger-Elf aus dem Hannover-Spiel (3:1) angetretenen Gäste ließen die Hausherren nicht ins Spiel kommen und wurden mit zunehmender Spieldauer immer frecher. So war die Führung nicht einmal unverdient, als nach Skelas Pfostenschuss Cagdas zu seinem ersten Saisontor abstaubte. Dann kam den Westfalen ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Sippel zu Hilfe, als Cagdas Kehl im Strafraum geklammert hatte. Frei ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte zu seinem sechsten Saisontreffer.

Doch auch der rasche Ausgleich sorgte nicht für Ruhe in Reihen der Borussia. Im Gegenteil: Die Lausitzer blieben am Drücker und hatten drei weitere gute Einschussmöglichkeiten. Allein der aufmerksame Dortmunder Schlussmann Roman Weidenfeller verhinderte gegen Emil Jula (38./41.) und Skela (40.) mit guten Paraden den erneuten Rückstand.

Auch nach dem Wiederanpfiff demonstrierten die Dortmunder eindrucksvoll ihre Probleme, wenn sie gegen vermeintlich schwächere Gegner das Spiel machen müssen. Ihren Aktionen fehlten die zündenden Ideen, außer bei einem Freistoß von Neven Subotic (57.) bot sich ihnen lange keine nennenswerte Torchance. Erst in der Schlussphase standen Frei (69.) und Kehl (73.) nach endlich einmal sehenswerten Angriffen dicht vor dem 2:1, das der starke Gerhard Tremmel im Energie-Gehäuse aber verhindern konnte. Auch der eingewechselte Mohamed Zidan (80./84.) hatte im Abschluss nicht das nötige Glück.