Er bestimmt, wo der Weg langgeht. Und das seit 17 Jahren. Frank Rothenberger, 54, Parcourschef beim Spring- und Dressurderby in Klein Flottbek, liefert die Hindernisse, entwirft den Kurs und erfindet das Springen immer wieder neu.

Dass man ihn einmal den "Herrn des deutschen Springderbys" nennen würde, war allerdings keinesfalls vorhersehbar. Als 22 Jahre alter Besucher des Turniers hatte Rothenberger einst unerlaubt den Parcours betreten, um mit dem Fotoapparat ein paar Bilder zu machen. "Da hat man mich rausgeschmissen", sagt er und lacht.

Zu seinem Beruf fand Rothenberger dementsprechend eher zufällig. "Weil ich als junger Reiter kein Geld hatte, musste ich mir meine Hindernisse selber bauen", erinnert sich der im niedersächsischen Melle geborene Parcoursbauer. Befreundete Reiter hätten schon bald Interesse an seinen Konstruktionen gezeigt und selbst ein paar in Auftrag gegeben. Das war der Anfang, und Rothenberger nahm alle Hürden.

Inzwischen beliefert er weltweit Turniere mit seinen Hindernissen, die stets neue Farben und Formen aufweisen. Auch die Oxer und Mauern bei Olympia in London hat der kreative Deutsche entwickelt. Welches Design die Zuschauer dort erwartet, das lässt sich der Pferdefreund, der auch leidenschaftlich gern segelt, taucht und Ski fährt, noch nicht entlocken. Überraschung ist alles.