Der FC Bayern München kann gegen den FC Chelsea im Finale der Champions League in München am Sonnabend Geschichte schreiben.

München. Für Uli Hoeneß ist das Champions-League-Endspiel am Sonnabend (20.45 Uhr/Sat.1 und im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den FC Chelsea „das Highlight in der Geschichte des FC Bayern. Damit ist, wenn man weiß, wie viele große Momente der FC Bayern erlebt hat, fast alles gesagt.“ In der Süddeutschen Zeitung nannte der 60 Jahre alte Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters das „Finale dahoam“ im eigenen Stadion eine „Idealkonstellation, die vermutlich einmalig sein wird“. Ein Triumph wäre für Hoeneß „sicher das Größte“.

„Dahoam" gehts um Alles: München rüstet sich für das Finale

Der frühere Angreifer hat den Henkelpokal als Spieler drei Mal gewonnen (1974-1976), als Manager jubelte er über den Final-Sieg 2001 - doch ein Erfolg am Wochenende stünde für ihn über allem. „Wenn du in der Gesamtverantwortung stehst, wenn du die wesentlichen Dinge über Jahre mitgestaltet hast, dann ist die Dimension des Erfolgs noch mal größer.“

Doch Hoeneß warnte davor, den englischen Cup-Sieger und Sechsten der Premier League auf die leichte Schulter zu nehmen. „Natürlich kannst du es vermasseln! Chelsea ist eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht wegen ihrer durchwachsenen Saison in der Liga. (...) Wenn also irgendwer glaubt, das sei am Samstag 'a gmahde Wiesn' (...), also wenn einer glaubt, das hätten wir schon gewonnen: Der hat sich sicher getäuscht“, sagte er.

Beim FC Bayern ist keine Zeit für Selbstzweifel

Das 2:5-Debakel im DFB-Pokal-Finale am vergangenen Sonnabend gegen Borussia Dortmund indes hat bei Hoeneß bleibenden Eindruck hinterlassen. „Das war ein klares Statement, und es ist jetzt national so, wie es ist. (...) Im Moment ist Demut vielleicht nicht das Schlechteste“, sagte er dazu. Die Spieler dürften sich allerdings nicht mehr mit den verschobenen nationalen Kräfteverhältnissen beschäftigen: „Glauben Sie mir, dass der ganze Verein diese Woche daran arbeiten wird, das Selbstvertrauen unserer Mannschaft wieder aufzubauen.“

Wie zuvor schon Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Coach Jupp Heynckes selbst betonte nun auch Hoeneß, dass Heynckes unabhängig vom Ausgang des Duells mit Chelsea bleiben werde. „Jupp Heynckes wird auch im nächsten Jahr unser Trainer sein. Jupp ist keiner, der aus einer Emotion heraus fahnenflüchtig wird. Das lässt sein Charakter gar nicht zu“, sagte er. Intern sei über dieses Thema bereits gesprochen worden.

Dass Fußball-Fans in ganz Deutschland mit dem FC Bayern auf den großen Tag hinfiebern, begeistert Hoeneß geradezu. Das habe er „im deutschen Klubfußball noch nicht erlebt. Die Nationalmannschaft ist noch mal etwas anderes, bei der liegt es ja in der Natur der Sache, dass sich das ganze Land dahinter versammelt. Aber dass der FC Bayern das jetzt so ähnlich auch verkörpert, das ist schon sehr bewegend."