Während Uli Hoeneß die Final-Preise der Uefa mit den Worten „da wird mir schlecht“ kommentiert, geht der Preis auch im Internet hoch.

München/Hamburg. In wenigen Tagen steht für den FC Bayern München mit dem Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea das Highlight der Saison an. Nicht nur für Spieler und Verantwortliche, sondern auch für die Fans, die für das Spektakel in der Münchener Allianz Arena richtig tief in die Taschen greifen müssen.

Kaum ein Fan kommt überhaupt in den Genuss, ein Ticket für das Endspiel kaufen zu können. Die Uefa hat zwar Karten verkauft, die Nachfrage war aber derart groß, dass diese Tickets über eine Verlosung vergeben werden mussten. Die wenigen Eintrittskarten, die nun auf dem Markt sind, haben dafür einen umso größeren Wert und viele Anhänger verausgaben sich finanziell, nur um am Sonnabend in der Arena live dabei sein zu können.

Am Dienstag Nachmittag endete eine Auktion auf dem Internetportal Ebay, bei der zwei Tickets in der Preiskategorie 3 angeboten wurden. Für 3610 Euro wechselten sie letztendlich den Besitzer. Eine Wahnsinnssumme für ein Fußballspiel, wie auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß findet. Ihm waren schon die festgesetzten Preise der Uefa zu hoch.

„Da wird es mir selbst schlecht“, sagte der Präsident des FC Bayern bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer München (IHK). Die offiziellen Preise für die Eintrittskarten für das „Finale dahoam“ liegen zwischen 70 Euro für den billigsten Sitzplatz und 3500 Euro für einen Logenplatz. „Ich betrachte den Fan nicht als Melkkuh“, sagte Hoeneß. Die billigste Stehplatz-Dauerkarte für insgesamt 17 Bundesliga-Partien einer Saison kostet beim deutschen Rekordmeister 120 Euro.

+++ Beim FC Bayern ist keine Zeit für Selbstzweifel +++

Der Bayern-Präsident berichtete außerdem, er habe für das Endspiel für die Mitarbeiter seiner Bratwurst-Firma in Nürnberg eine Loge in der Münchner Arena angemietet, „die kostet 53.000 Euro“. Er habe sich angesichts des Preises aber hinterher selbst gefragt, was er da tue, sagte Hoeneß.

Die Suche nach den letzten Resttickets im Internet ist nicht einfach und durchaus nicht ohne Risiko. Überwiegend werden auf Ebay Eintrittskarten für das Public-Viewing im Olympiastadion angeboten. Und selbst wenn es sich um Tickets für das tatsächliche Endspiel handelt, sind diese personalisiert und auf einen Namen ausgestellt. Sollte es Ausweiskontrollen am Eingang geben, hätten Nachkäufer ein Problem. In der Vergangenheit gab es solche Kontrollen aber nicht.

Mit Material von dpa