Die beiden Hamburger qualifizieren sich als deutsche Meister mit persönlichen Bestzeiten für Olympia

Berlin. "I did it", ich hab es geschafft, twitterte Steffen Deibler, 24, an seine Follower. Und sein Bruder Markus, 22, verbreitete wenig später ein lang gestrecktes "Juuuuuhuuuu!" über den Kurznachrichtendienst. Die Freude der beiden Hamburger Schwimmer ("Danke an alle, die uns geholfen haben!") war verständlich. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin qualifizierten sie sich für die Olympischen Spiele in London, und das jeweils mit persönlichen Bestzeiten.

Steffen Deibler siegte in einem packenden Finale über 100 Meter Schmetterling in 52,00 Sekunden vor dem Berliner Benjamin Starke (52,09). Nur fünf Schwimmer auf der Welt waren in diesem Jahr auf dieser Strecke bisher schneller. Markus Deibler schwamm anschließend über 200 Meter Lagen in 1:57,82 Minuten einen neuen deutschen Rekord. Er unterbot dabei seine Marke aus dem Vorjahr um 85 Hundertstelsekunden und schob sich auf Platz zwei der Weltjahresbestenliste. Das Ziel für London bleibt für beide Deiblers das Erreichen des olympischen Endlaufs.

"Das ist nach diesen Zeiten durchaus realistisch, der Formaufbau stimmt bislang", sagt Hamburgs Stützpunkttrainerin Petra Wolfram. Ob auch mehr möglich ist, darüber will Wolfram nicht spekulieren: "Beide haben ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft, bei Steffen zum Beispiel waren Wende und Anschlag nicht immer optimal." Zuletzt gewann mit Sandra Völker 1996 in Atlanta eine Schwimmerin aus Hamburg bei olympischen Spielen Medaillen.

Neben den Olympianormen fielen für die Deiblers in Berlin zwei weitere Medaillen ab. Steffen Deibler wurde Zweiter über 50 Meter Freistil, Markus Deibler verpasste nach einem schlechten Anschlag als Zweiter über 100 Meter Freistil seinen zweiten Titel nur um vier Hundertstel. Für die 4 x 100-Meter-Staffel hat er sich aber damit qualifiziert. "Nach der anfänglichen Enttäuschung mit Platz sieben über 200 Meter Freistil war das für mich insgesamt eine erfolgreiche Meisterschaft", meinte Markus Deibler. Nächste Etappe für die Brüder sind die Europameisterschaften im ungarischen Debrecen (21.-27. Mai).

Vor den abschließenden Meisterschaftsentscheidungen am heutigen Montag mit den Langstrecken sowie den nicht-olympischen Sprints über 50 Meter schafften 14 Schwimmer die im Vergleich zu den Vorjahren zum Teil entschärften Normen für olympische Einzelstarts, darunter Doppelolympiasiegerin Britta Steffen (Berlin; 50 und 100 m Freistil) und ihr Freund, Doppelweltmeister Paul Biedermann (Halle/Saale; 200 und 400 m Freistil). Hinzu kommen etwa sechs Staffelstarter. "Die Leistungen lassen Hoffnungen für Olympia aufkeimen", sagte Leistungssportdirektor Lutz Buschkow.