Ein Ex-Hamburger schoss Berlin vergangene Woche noch auf Platz 16. Nun wollen ein Reinbeker und eine HSV-Leihgabe die Hertha zu Fall bringen.

Hamburg. HSV gegen den FC St. Pauli – auf dieses Duell in der Relegation um Bundesliga-Aufstieg oder Klassenverbleib hatten zumindest die Fans der Braun-Weißen gehofft. Doch weil sich der HSV noch auf Rang 15 rettete und St. Pauli als Vierter den Relegationsplatz denkbar knapp verpasste, kommt es heute Abend im Berliner Olympiastadion zum Aufeinandertreffen von Hertha BSC und Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de).

Und dennoch: Hamburg ist dabei! Mit Änis Ben-Hatira und Tunay Torun spielen zwei Ex-HSVer bei der Hertha. In der vergangenen Spielzeit liefen sie noch in Hamburg auf, nun kämpfen sie für Berlin um den Klassenerhalt. Mit zwei Treffern beim 3:1-Sieg über 1899 Hoffenheim schoss Ben-Hatira die Hertha quasi im Alleingang auf den drittletzten Tabellenplatz und bewahrte somit die Chancen auf Bundesliga-Fußball in der Hauptstadt. Der 23-Jährige hat seinen Platz in Otto Rehhagels Startformation daher sicher. Torun, der vier Saisontreffer erzielte, war zuletzt suspendiert, weil er sich über die Trainingsmethoden von Rehhagel beschwert hatte. "König Otto" begnadigte ihn jedoch pünktlich zur Relegation wieder. Dennoch dürfte Torun zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Fortuna-Euphorie vor Relegation - Hertha für Rituale

Auf Seiten der Fortuna dirigiert an der Außenlinie der gebürtige Reinbeker Norbert Meier. In der Jugend hatte Meier für den TSV Reinbek, Voran Ohe Hamburg, den VfL Lohbrügge und den FC St. Pauli gespielt. Seine erste Station im Herren-Fußball war Bergedorf 85, bevor ihn 1980 dann Werder Bremen verpflichtete. Für Meier ist das Duell in Berlin die Zugabe nach einer fantastischen Saison: "Wir haben uns vor der Saison als Ziel gesetzt, besser abzuschneiden als in der vergangenen Spielzeit. Das haben wir bei weitem übertroffen."

+++ Rehhagel gegen Meier – Lehrmeister trifft Lehrling +++

Bangen musste Meier noch um den Einsatz von Maximilian Beister, der sich im letzten Heimspiel gegen Union Berlin verletzt hatte. Doch der Torjäger meldete sich rechtzeitig fit. Beister wird in der kommenden Saison in jedem Fall im Fußball-Oberhaus spielen. Er kehrt zum HSV zurück. Seit 2004 hatte der 22-Jährige Offensivallrounder zunächst in der HSV-Jugend gespielt, später im Reserveteam. 2010 hatten die Hamburger ihr Talent nach Düsseldorf verliehen, wo er den Durchbruch schaffte und im Aufstiegskampf an 24 Toren beteiligt war (elf Treffer, 13 Vorlagen).

In Hamburg freuen sich die Fans bereits auf ihr Eigengewächs. Beister hat sich bis 2016 langfristig an den HSV gebunden. Vorher will er jedoch noch mit den Fortunen feiern. Doch wem drückt Hamburg heute Abend und am Dienstag nun die Daumen? (kem)

So könnten sie spielen:

Hertha BSC: Kraft - Janker (Lell), Hubnik, Niemeyer, Holland - Perdedaj - Kobiaschwili - Ebert, Ben-Hatira - Raffael - Ramos - Trainer: Rehhagel.

Fortuna Düsseldorf: Ratajczak - Levels, Lukimya-Mulongoti, Juanan, Van den Bergh - Bodzek - Bröker, Oliver Fink, Lambertz - Beister (Ilsö), Rösler - Trainer: Meier.

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb).