Garmisch-Partenkirchen. Wie knapp das Ergebnis letztendlich war, ist eine Frage der Interpretation. Auf jeden Fall bleibt München im Rennen um die Olympischen Winterspiele

2018. Bei einer Abstimmung über drei Bürgerentscheide in Garmisch-Partenkirchen erzielten die Olympia-Befürworter gestern eine Mehrheit. Dieses Ergebnis verschafft "München 2018" einen emotionalen Schub im zweimonatigen Endspurt der Bewerbungsphase. Am 6. Juli werden die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im südafrikanischen Durban den Gastgeber für die Spiele in sieben Jahren wählen. Münchens Gegner sind das südkoreanische Pyeongchang und Annecy in Frankreich.

Das Verfahren war kompliziert und eher undurchsichtig. Der Antrag der Olympia-Befürworter erhielt eine Zustimmung von 58,07 Prozent. Weil über den Antrag der Olympia-Gegner separat abgestimmt wurde, gab es hier 49,41 Prozent Jastimmen - damit sind die Gegner gescheitert. Knapp 21 000 der 26 000 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Garmisch-Partenkirchen waren zur Abstimmung aufgerufen, 59,46 Prozent beteiligten sich.

"Diese Zahlen geben der Bewerbung Rückenwind, sie stärken uns für die bevorstehenden internationalen Präsentationen und die Entscheidung in Durban", sagte Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes. Die Olympiagegner seien "trotz der von ihnen aufgebauten Schreckensszenarien in einem demokratischen Verfahren klar gescheitert". Münchens Oberbürgermeister Christian Ude sprach von einer "großen Mehrheit" und forderte die Olympiagegner auf, jetzt "gute Demokraten" und auch "gute Verlierer zu sein". Axel Doering, Vorsitzender des Vereins NOlympia, kündigte an, die Bewerbung weiter kritisch begleiten zu wollen.