Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Glück gehabt, möchte man den Münchner Olympia-Bewerbern zurufen. Die Bürger von Garmisch-Partenkirchen haben mit knapper Mehrheit die Kandidatur der bayerischen Landeshauptstadt für die Winterspiele 2018 unterstützt. Das sollte der Kampagne den entscheidenden Schub geben für die Präsentation in einer Woche beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Lausanne und die Abstimmung am 6. Juli in Durban.

Verdient ist der Abstimmungserfolg in der Marktgemeinde nicht. Münchens Dauer-Oberbürgermeister Christian Ude und der ehemalige Bewerbungschef Willy Bogner hatten mit einer Mischung aus Chuzpe und Arroganz die Anliegen der Bewohner ignoriert, den Dialog mit ihnen lange verweigert, weil sie in gewohnter Gutsherrenart dachten, dem Ort Olympia per Dekret verordnen zu können. So ticken nicht einmal die Uhren in Bayern mehr, schon gar nicht, wenn es um die berechtigten Sorgen von Bauern und Grundstückseigentümern geht. Die fürchten dauerhafte ökologische Schäden in ihrer Region, zudem erschließt sich ihnen der ökonomische Nutzen Olympischer Spiele nicht.

Über den ließe es sich in der Tat trefflich streiten, unstrittig ist indes, dass sportliche Großereignisse aufgrund ihrer weltweiten Beachtung unbezahlbare Imagekampagnen sind. Die Fußball-WM 2006 hat nachweislich das Bild der Deutschen im Ausland zum Positiven verändert. Das zahlt sich irgendwann auch in Wirtschaftsdaten aus. Insofern haben die Bürger von Garmisch-Partenkirchen Deutschland einen Dienst erwiesen.