Der 26. Hamburg-Marathon setzt in diesem Jahr mit neuem Sponsor auf Bewährtes. Rop und Kigen sind die Attraktionen des Stadtlaufes.

Hamburg. Ihr Duell sorgte vor vier Jahren für Stimmung auf der Zielgeraden, am 22. Mai könnte es sich beim 26. Hamburg-Marathon wiederholen. Die Kenianer Rodgers Rop, heute 35, und Wilfred Kibet Kigen, 36, lieferten sich auf den letzten Metern der 42,195 Kilometer einen erbitterten Wettlauf um die Prämien. Rop sprintete schließlich in persönlicher Bestzeit von 2:07:32 Stunden zum Sieg, eine Sekunde vor seinem Landsmann. Es war die knappste Entscheidung in der Geschichte der Veranstaltung.

Dass Rop und Kigen auch diesmal die Attraktionen des Stadtlaufes an Elbe und Alster sind, zeugt vom Bemühen der organisierenden Agentur Act, den erwarteten 500 000 bis 800 000 Menschen an der Strecke Spitzensport zu bieten. Ob in 16 Tagen weitere Athleten mit ähnlichen Qualifikationen das traditionelle Anglasen hören, ist bislang nicht entschieden. "Wir stehen in Verhandlungen", sagt Race-Direktor Wolfram Götz. Der Gesamtetat von rund 2,5 Millionen Euro lässt ihm indes wenig Spielraum für kostspielige Verpflichtungen. Weil diesmal bisher nur 16 117 Anmeldungen eingingen, 3999 weniger als vor einem Jahr, fehlen dem Marathon mehr als 200 000 Euro an Startgeldern. Das werde in diesem Jahr durch Mehreinnahmen bei den Sponsoren ausgeglichen, sagt Act-Chef Matthias Neumann. Ins Budget fallen zudem sechsstellige Lizenzgebühren an den Deutschen Leichtathletik-Verband, dafür, dass der Marathon in diesem Jahr und in den nächsten beiden Jahren als deutsche Meisterschaft gelaufen werden darf. 787 Marathonis kommen für die Titelkämpfe nach Hamburg.

Das insgesamt jedoch mangelnde Läufer-Interesse hatte die Hamburger Sparkasse, den neuen Hauptsponsor, anfangs schon irritiert, räumt Dr. Harald Vogelsang, der Vorstandssprecher der Haspa, ein: "Die Erklärung, dass es in diesem Jahr vor allem an dem späten Mai-Termin liege, hat uns dann beruhigt. 2012, wenn wieder Ende April gelaufen wird, rechnen wir mit einem weit größeren Starterfeld." Das Engagement der Bank hänge allerdings nicht an diesem Zuspruch, der Marathon bleibe "ein großartiges Event für Hamburg, das sich lohnt zu unterstützen", betont Vogelsang. Das geschehe auf vielfältige Weise. Am 22. Mai zum Beispiel öffnet die Haspa ihre neun Filialen, die an der Strecke liegen, und lädt in ihnen zu einem kostenlosen Frühstück ein.

Gesteigertes Interesse erfährt der Marathon abseits des Hauptlaufs am Sonntag. Beim Zehntel (4,2195 Kilometer) am Sonnabend wollen 7032 Kinder und Jugendliche mitmachen - erneut ein Rekord. Und für die Marathon-Expo am Freitag und Sonnabend auf dem Heiligengeistfeld haben 99 Unternehmen Stände gebucht - ebenfalls so viele wie nie zuvor. Wie der Marathon insgesamt in den nächsten Jahren belebt werden kann, darüber will sich Act-Chef Neumann nach dem 22. Mai mit Experten beraten. Dass die Veranstaltung Zukunft hat, davon sei er weiter "fest überzeugt".