Der sportliche Leiter Christian Fitzek analysiert im Interview die Gründe der HSV-Niederlage und wehrt sich gegen Kritik an der Mannschaft.

Abendblatt:

Welche Schlüsse sind aus der Niederlage gegen Kiel zu ziehen?

Fitzek:

Wir haben verdient verloren. Der THW hat die größere Präsenz an den Tag gelegt, wir hatten seiner Dominanz nicht viel entgegenzusetzen. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn wir einmal in Führung gegangen wären. Aber immer wenn wir uns herangekämpft haben, haben wir wieder einfache Tore kassiert. Das war zermürbend. Pascal Hens kam nicht ins Spiel, die Lijewskis waren nicht so dominant. Das hat uns verunsichert, und dann hast du gegen den THW schon verloren.

Ihr Präsident hat erkannt, dass die Mannschaft körperlich unterlegen ist.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Wir haben Ciudad Real ja zu Hause geschlagen und waren in Kiel sogar besser als der THW. Ob diese Mannschaften uns in Endspielen körperlich überlegen sind, kann man diskutieren. Aber für mich war entscheidend, dass wir gegen Gummersbach verloren haben.

Was macht Sie zuversichtlich, dass diese Mannschaft große Titel gewinnen kann?

Dass wir in diesem Jahr ganz nahe dran waren. Man sollte jetzt nicht alles schlechtreden. Die Mannschaft ist nicht über ihren Zenit. Wir haben gegen den THW zu Hause verloren, mehr nicht.

Kiel dürfte nächste Saison noch eingespielter sein.

Mit Verlaub, Spielen ist nicht Hauptbestandteil ihres Systems. Deckung, Torwart, zweite Welle, hochgehen, draufschießen: Das können die perfekt, dafür müssen die sich nicht einspielen.

Wie groß ist die Hoffnung, dass der THW noch einmal stolpert?

Das ist abgehakt.