Interview zur Derby-Bilanz mit Turnierleiter Volker Wulff

Derby-Chef Volker Wulff (Agentur "En Garde") über alte Steine, das Derby 2011 und den Senat.

Hamburger Abendblatt:

Herr Wulff, was hat Ihnen besonders gefallen?

Volker Wulff:

Die Atmosphäre am Derbysonntag war begeisternd - typisch Hamburg. Ein neuer Besucherrekord war kaum zu erwarten. Herausragend ist auch der Sinneswandel in der Dressur: Fast alle sind mit eigenen Pferden angetreten.

Und was weniger?

Wir werden 2011 wohl den Marktplatz mit den Ständen anders strukturieren und in der Ausstellung Themenbereiche schaffen.

Wie geht es jetzt weiter?

Ab sofort laufen die Vorbereitungen für das 82. Deutsche Springderby an. Es wird wegen des spät liegenden Himmelfahrtstages erst am 5. Juni ausgetragen. Erstmal werden wir uns zügig mit Vertretern der Stadt an einen Tisch setzen und Resümee ziehen. Schritt für Schritt wird die Anlage weiter aufgepeppt - immer im Rahmen der Möglichkeiten.

Muss der neue Dressur-Übungsplatz abgebaut werden?

Ja, das gehört zu den Abmachungen. Wir werden sofort damit beginnen, 150 Tonnen Sand und 1400 Quadratmeter Matten zu entfernen und vor den Toren Hamburgs einzulagern. Auf der dann wieder freien Fläche wird Gras eingesät.

Müsste nicht auch die marode Haupttribüne erneuert werden?

Schön wäre es; nur wer soll die Millionen dafür bezahlen? Wir richten die Tribüne jedes Jahr mit viel Farbe halbwegs wieder her - letztlich hält diese Farbe die alten Steine zusammen. Ich kann nur hoffen, dass die Verwalter öffentlicher Investitionen erkennen, dass Hamburg mit dem Derby über eine Veranstaltung von Weltruf verfügt. Andere Städte gehen mit immer neueren und besseren Anlagen in den Wettbewerb.

Zwar übergab Staatsrat Jäger die Ehrenpreise, doch aus dem Senat wurde niemand gesichtet ...

Ich verstehe das Jahr für Jahr nicht so richtig. Vielleicht wird ein langes Wochenende langfristig verplant? Andererseits wurden hier in vier Tagen 2,5 Millionen Euro investiert. Und viele Menschen haben sich sehr viel Mühe gegeben. Das ist auch eine Frage der Wertschätzung.