Schlimmere Verletzungen sind beim Spring- und Dressurderby in den vergangenen Jahren ausgeblieben. Und doch ist Turnierarzt Wolfgang Asendorf in Klein Flottbek ein gefragter Mann. Bei den Reitern und vermehrt auch bei den Medien. Seit immer häufiger über Doping und Medikamentenmissbrauch berichtet und die Integrität der Reiterbranche hinterfragt wird, haben sich die Interviewanfragen verdoppelt. Der 50-Jährige stellt sich gern. Er will für Transparenz sorgen, gibt sich aber keinen Illusionen hin: "Wie in jeder Berufsgruppe wird es immer Leute geben, die tricksen und erlaubte Grenzen überschreiten. Das gilt auch für Reiter - oder deren Tierärzte."

Asendorf, der mit Frau Susanne und zwei "Prachtjungs" in Salzhausen (Landkreis Harburg) lebt, ist dabei, wenn die Pferde vor dem Start untersucht werden, und leistet Erste Hilfe rund um Springstadion oder Dressurviereck. Er selbst kann sich für Kutschenrennen begeistern und baut in seiner Freizeit Parcours.

Bevor ein lädierter Rücken es unmöglich machte, hat er sogar 40 Jahre lang Handball gespielt. Jetzt verfolgt er als Zuschauer die Spiele des HSV und hofft, dass das Hamburger Team endlich einmal vor dem THW Kiel landet.

Aber zurück zu den Tieren. Seinem wenige Wochen alten ungarischen Jagdhund Duke bringt Asendorf gerade Manieren bei. "Ein schwieriges Unterfangen", weiß der Tierarzt. Manchmal sind Tiere und Menschen sich eben sehr ähnlich.