Der britische Springreiter Guy Williams entschied die zweite Qualifikationsrunde im 81. Deutschen Springderby in Hamburg für sich.

Hamburg. Der Brite Guy Williams ist am Sonntag im 81. Deutschen Derby großer Herausforderer der deutschen Springreiter. Am Freitag gewann der 38-Jährige in Hamburg-Klein Flottbek auf dem 14 Jahre alten Wallach Skip Two Ramiro auch die zweite Qualifikation. Auf dem 760 Meter langen Parcours mit seinen 13 schweren Hindernissen blieb das Paar in 98,28 Sekunden fehlerlos.

Doch hinter Williams formiert sich die deutsche Armada: Holger Wulschner aus Passin auf Chaplin (103,37 Sekunden), Christian Ahlmann aus Marl auf Perry Lee (104,18) und André Thieme aus Redefin auf Nacorde (108,37) belegten die Plätze zwei, drei und vier. Vorjahresgewinner Thomas Kleis aus Gadebusch ritt Carassina, sein Siegerpferd von 2009, und Cousteau ebenfalls ohne Abwurf auf die Ränge fünf und sechs.

Williams hielt sich nach seinem mit 5000 Euro dotierten Erfolg bei den Prognosen für das große Finale am Sonntag zurück. „Das ist vielleicht sogar ein Sieg zu früh“, sagte er dem NDR-Fernsehen. Der in Groß Viegeln lebende Wulschner, der die Traditionsveranstaltung schon vor zehn Jahren für sich entschieden hatte, gab sich deutlich selbstbewusster: „Ich kann gewinnen.“

Doch auch der 32 Jahre alte Mecklenburger Kleis präsentiert sich in blendender Verfassung. Er steuerte die 13-jährige Stute Carassina und sein Zweitpferd Cousteau so souverän über den Kurs und die Hindernisse, dass mit ihm im Kampf um den Derby-Sieg zum Abschluss auf jeden Fall zu rechnen ist.

Der Ire Denis Lynch und der Brite Williams hatten den Auftakt des 81. Derby-Turniers dominiert. Nachdem sich Williams in der ersten Qualifikation vor Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken) und dem Mecklenburger Felix Ewald durchgesetzt hatte, schlug am Donnerstag im Championat von Hamburg die große Stunde von Lynch.

Mit seinem zwölfjährigen Wallach Nabab's Son gewann er das Stechen mit einem fehlerfreien Ritt in 44,36 Sekunden und ließ acht Konkurrenten hinter sich. Der Lohn war ein Auto im Wert von 35.000 Euro. Zweiter wurde der Brite Nick Skelton mit Carlo (44,99) vor dem Münchner Außenseiter Max Kühner mit Coeur de Lion (46,79). Skelton holte sich am Freitag auf Unique XVII 5000 Euro Prämie für den Erfolg in einer internationalen Prüfung mit Hindernissen von maximal 1,50 Metern Höhe.

Für die deutschen Favoriten war der Donnerstag ein Debakel. Weder Ehning noch Ludger Beerbaum (Riesenbeck) konnten sich, wie auch Weltmeister Jos Lansink (Belgien) und Olympiasieger Jeroen Dubbeldam (Niederlande), für das Stechen qualifizieren. Meredith Michaels- Beerbaum (Thedinghausen) musste aufgeben. Wulschner wurde Vierter, Marcus Ehnings jüngerer Bruder Johannes beendete das Stechen als Achter.