Köln. Die gute Nachricht zuerst: Die Wiedergutmachung für Olympia ist den deutschen Eishockeymännern gelungen. 0:5 hatten sie in der Vorrunde von Vancouver gegen den späteren Bronzegewinner Finnland verloren. Gestern Abend, im zweiten Spiel der WM-Vorrunde im eigenen Land, hieß es nach 60 Minuten "nur" 0:1 (0:0, 0:1, 0:0), doch dafür kann sich die Auswahl von Uwe Krupp nichts kaufen. Im Gegenteil: Das Erreichen der Zwischenrunde scheint wieder einen Schritt weiter entfernt.

18 654 Zuschauer in der Lanxess-Arena schafften es, die großartige Stimmung vom Weltrekordspiel zum WM-Auftakt in der Fußball-Arena von Gelsenkirchen zu konservieren. Krupps Kämpfer spielten genauso aggressiv und mit Herz wie beim 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die USA, im Spielaufbau und im Umschalten von Defensive auf Offensive wurden jedoch einige Mängel deutlich.

Die Finnen, deutlich verbessert im Vergleich zum Auftakt-1:4 gegen Dänemark, versäumten es, aus ihrer teils drückenden Überlegenheit Kapital zu schlagen. Rob Zepp im deutschen Tor bewies dabei eindrucksvoll, dass Krupp auf der Torwartposition keine Probleme hat. Der Bundestrainer hatte dem Deutschkanadier den Vorzug vor dem gegen die USA überragenden Augsburger Dennis Endras gegeben, weil der Berliner zwei Jahre in Finnlands Topliga gespielt hat. Ob es daran lag, dass er zunächst jeden Schuss blockte, der auf sein Tor kam, sei dahingestellt.

In der 26. Minute war dann aber auch Zepp machtlos, als Jussi Jokinen seinem Sturmpartner Jarkko Immonen den Puck mustergültig in den Schläger spielte und dieser nur einzuschieben brauchte. Die Hamburger Alex Barta und John Tripp, die im deutschen Team mit rund zehn Minuten die wenigste Eiszeit erhielten, standen bei diesem Gegentor auf dem Eis. Im Anschluss wurden die Deutschen mutiger, kamen gefährlicher vors finnische Tor, es blieb jedoch beim letztlich verdienten 0:1.

Da sich Außenseiter Dänemark am Nachmittag gegen die USA mit 2:1 nach Verlängerung durchgesetzt hatte, würde den Deutschen im abschließenden Spiel morgen (16.15 Uhr, Sport 1 live) gegen die Dänen wegen des direkten Vergleichs sogar eine Niederlage für das Erreichen der Zwischenrunde genügen, sollten die USA gegen Finnland verlieren. Darauf wird jedoch niemand spekulieren. (bj)

Tore: 0:1 (25:18) Immonen (Jokinen). Strafminuten: 10/6. SR: Larking/Sjoberg (Schweden). Z.: 18 654