Bei der Schach-WM in Sofia steht es nach dem siebten Remis in elf Partien 5,5:5,5.

Sofia. Auch die elfte Partie der Schach-WM zwischen Weltmeister Viswanathan Anand (Indien) und dem Bulgaren Wesselin Topalow endete in Sofia mit einem Remis. Nach 65 Zügen reichten sich die Kontrahenten die Hände. Vor der letzten regulären Partie am Dienstag steht es damit nach jeweils zwei Siegen und insgesamt sieben Remis 5,5:5,5. Sollte das zwölfte Spiel ebenfalls unentschieden enden, werden am Donnerstagnachmittag Partien mit verkürzter Bedenkzeit bis zur Entscheidung ausgetragen, maximal 15.

Vieles spricht für dieses Szenario. Zuletzt hatten beide Spieler das Risiko minimiert und bei der Wahl ihrer Varianten Vorsicht walten lassen. Sollte es zum Tiebreak kommen, werden Anand, 40, die besseren Chancen eingeräumt. Er gilt als stärkster Schnellschach-Spieler der Welt. Ob er seine Fähigkeiten unter den extremen psychischen Belastungen eines Duells um die Weltmeisterschaft aufs Brett bringt, bleibt abzuwarten. Allerdings hat sich Topalow, 35, in seiner bisherigen Karriere nicht durch Nervenstärke ausgezeichnet.

"Ich bin fünf Jahre jünger als Anand, das ist mein Vorteil", hatte Topalow stets betont. Er könnte recht behalten. Seit vier Partien hat der Weltmeister keine überzeugende Leistung mehr gebracht. In der achten Partie verlor er mit den schwarzen Steinen nach einem groben Fehler eine Remisstellung, in der neunten ließ er mit Weiß mehrmals komplizierte Gewinnzüge aus.In der zehnten und elften Partie musste Anand nach einigen Nachlässigkeiten jeweils hart um den halben Punkt kämpfen. Seine schachliche Dominanz aus der ersten Hälfte des Wettkampfes hat der Inder verloren, auch in der Spieleröffnung wartete er mit keinen Überraschungen mehr auf.