Hamburg. Erstmals könnte ein Hamburger Club zwei Aufstiege in Folge bis in die vierte Liga schaffen. Was den ETV vom FC Elmshorn unterscheidet.

Wenn der Hamburger Oberligist Eimsbütteler TV beim OSC Bremerhaven (Sa., 15 Uhr, SPA Nordsee-Stadion, Platz 1) zum ersten Spiel der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord antritt, können die Hamburger den Grundstein für einen historischen Erfolg legen.

Seit Einführung der aktuellen Ligenstruktur im Sommer 2008 ist noch kein Hamburger Team von einer sechstklassigen Landesliga innerhalb von zwei Saisons in die viertklassige Regionalliga Nord aufgestiegen. Dieser historische Durchmarsch in nur zwei Jahren könnte dem Aufsteiger ETV nun gelingen. „Wir freuen uns, so etwas Bedeutendes auch mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln auf einer so hohen Ebene des Amateurfußballs schaffen zu können“, sagt ETV-Teammanager Jasper Hölscher.

Amateurfußball: FC Elmshorn schaffte 2013 fast denselben Coup

Erst einmal war ein Hamburger Verein einem solchen Coup nahe. Der FC Elmshorn stieg im Sommer 2012 von der Landesliga Hammonia in die Oberliga Hamburg auf. Mit dem ehemaligen St.-Pauli-Profi Achim Hollerieth auf der Trainerbank und dem schillernden Präsidenten und Macher Helge Melzer an der Clubspitze gelang dem FCE 2013 als Aufsteiger die Meisterschaft in der Oberliga Hamburg und der Einzug ins Pokalfinale gegen den dort mit 2:1 nach Verlängerung siegreichen SC Victoria.

Doch im letzten Moment zogen die Elmshorner ihre bereits verkündete Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Nord zurück. Der Club stürzte danach ab, spielt heute in der siebtklassigen Bezirksliga West. Da der Eimsbütteler Ansatz im Gegensatz zum damaligen des FCE weniger auf finanzieller Potenz beruht, dürfte dem ETV ein solches Schicksal erspart bleiben.

Erstmals fünf Hamburger Teams in der Regionalliga?

Nicht ganz so historisch, gleichwohl bedeutsam: Steigt der ETV auf, wären erst zum dritten Mal seit Einführung der Regionalliga Nord im Jahr 2008 fünf Teams aus dem Hamburger Fußball-Verband in der Regionalliga Nord vertreten. Als einziger Verein immer dabei war der HSV II, dem sich am letzten Spieltag ebenfalls eine historische Chance bietet.

Ein Sieg im Heimspiel gegen Weiche Flensburg (Sa., 14 Uhr, Sportpark Eimsbüttel, Hagenbeckstraße 124) wäre gleichbedeutend mit dem ersten Meistertitel in der Regionalliga Nord. Gewinnt der HSV II nicht, muss er zur Verteidigung seiner zwei Zähler Vorsprung vor dem VfB Lübeck auf Schützenhilfe von Eintracht Norderstedt hoffen. Die Garstedter empfangen den VfB am Sonnabend zeitgleich im Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße 58.