Hamburg. In einem hochdramatischen Barmbeker Derby siegte der USC Paloma beim VfL 93 mit 5:3. Trainer Marco Krausz über eine neue Elfmetererfahrung, den Mann des Spiels und ein verpatztes Abschlusstraining.

Hamburger Abendblatt:

War dies das verrückteste Spiel Ihrer Trainerlaufbahn?

Marco Krausz:

Ich bin ja schon ein paar Tage dabei. Doch von der Dramaturgie war es sicher ein Highlight, und bei einem Sieg nehme ich das gern in Kauf.

Ihr Team machte bis zum 3:0 ein fast perfektes Auswärtsspiel. Warum geriet es selbst nach dem 4:2 noch in Gefahr?

Krausz:

Bis zum 3:0 waren wir überragend. Vor der Ecke zum 3:1 musste Jannik Dreyer verletzt raus. Da standen wir noch unter Schock. Und der Gegner hat eben auch große individuelle Klasse.

Sie haben beim Elfmeter vor dem 2:0 nicht hingeguckt. Warum?

Krausz:

Ganz spontan. Als alle gejubelt haben, dachte ich, ich jubele auch mal.

Den Strafstoß verwandelte Dirk Savelsberg. Machte er das Spiel seines Lebens?

Krausz:

Er war überragend. Ich trainiere ihn jetzt fast zwei Jahre. So aufgedreht habe ich ihn noch nie gesehen. Er hat die Mannschaft mitgerissen, zwei Tore gemacht, zwei vorbereitet. Ich gebe ihm die Note „Eins plus“.

Der VfL 93 mit Ebbers gilt als Staffelfavorit. Gab es eine spezielle Vorbereitung?

Krausz:

Ich hatte vorher ein ungutes Gefühl. Das Abschlusstraining fiel aus, weil unser Platz unter Wasser stand. Nur Drews und Dreyer konnten individuell auf dem Kunstrasen trainieren.

War der Einsatz der zuvor langzeitverletzten Drews und Dreyer ein Risiko?

Krausz:

Ja, aber sie haben eine enorme Qualität. Das hat man auch gesehen. Für Jannik hoffen wir sehr, dass seine Verletzung nicht wieder so schlimm ist.

War der Sieg besonders wertvoll?

Krausz:

Wer oben sein will, muss Spiele gegen Mitkonkurrenten gewinnen. Am besten mehr als einmal.