Hamburg. Auftaktsieg, drei Spiele ohne Dreier, nun ein Überraschungserfolg in Curslack (2:1). Der SC Condor spielt bisher eine turbulente Saison. Trainer Christian Woike über taktische Variationen, psychologische Ermunterung und Sorgenkind Moritz Mandel.

Hamburger Abendblatt:

Was ist nur mit Ihrer Mannschaft los?

Christian Woike:

Sie war bissig, zweikampf- und laufstark, diszipliniert, konzentriert und konsequent – und hat verdient gewonnen.

Aber warum spielt Ihr Team nur gegen die großen Gegner so?

Woike:

Das stimmt nicht. Mir wurde fast zu viel Krise herbeigeredet. Wir haben dreimal nicht gewonnen, waren jedoch nur beim 0:1 gegen Niendorf schlecht.

Ihre Taktik verwirrte Curslack ...

Woike:

Unsere Basis mit Ball war ein 4-3-3, ab und zu wechselten wir ins 4-2-3-1 und ins 4-1-4-1. Kamalow zog ich von der Sechs auf die Acht, Flores wurde vorne von vielen Defensivaufgaben entbunden. (lacht) Jetzt kann ich sagen, dass das alles richtig war.

Und wie lief die psychologische Seite der Vorbereitung auf die Begegnung?

Woike:

Was kann es Besseres geben, als zum Tabellenführer zu reisen, der gerade in drei Spielen 16:0-Treffer erzielt hat? Das habe ich den Jungs gesagt – und sie an unser 2:1 vergangenes Jahr durch zwei Tore von Flores erinnert.

Flores traf wieder zweimal. Moritz Mandel aber ...

Woike:

... hat sich geschadet. Ich wechsle ihn ein und er fliegt sofort wegen Nachtretens vom Platz.

Vielleicht schiebt Mandel Frust wegen seines Reservistendaseins?

Woike:

Kann sein, aber ich fordere eine andere Reaktion. Als beleidigte Diva hilft uns niemand.

Sind Sie denn nun doch ein Spitzenteam?

Woike:

Schlagen wir nur die Großen, dann nicht. Wir wollen 60 Punkte. Also brauchen wir Konstanz.